Die in drei Meßzyklen an 9 Straßenabschnitten vorgenommene Zustandserfassung umfaßte die Aufnahme von Längs- und Querprofilen, Tragfähigkeitsmessungen sowie eine visuelle Zustandserfassung der Strecken. Darüber hinaus wurden Bohrkerne entnommen und Aufschlüsse angelegt. Bei zwei der neun Meßstrecken ist ein ausgeprägter Zusammenhang zwischen dem Unebenheitslängsprofil und dem Tragfähigkeitslängsprofil vorhanden, wobei in einem Fall ein gleichgerichteter und im anderen Fall ein entgegengerichteter Verlauf der beiden Profile zu beobachten ist. Bei sieben Strecken weisen fünf auf kürzeren Distanzen deutliche Zusammenhänge auf, wobei sowohl Abschnitte gleichgerichteter als auch entgegengerichteter Profilverläufe anzutreffen sind. Die sich anschließenden Versuche einer mathematischen Beschreibung des augenscheinlich teilweise vorhandenen Zusammenhangs zwischen den Unebenheits- und Tragfähigkeitslängsprofilen führten zu keinem befriedigenden Ergebnis. Die Einbeziehung der auftretenden Schichtdicken, Schichtenverbünde, Raumdichten sowie der Spurrinnentiefen zur Erklärung der sich einstellenden Längsprofile erfolgte in einem zweiten Auswerteansatz. Die dazu durchgeführten Korrelationsanalysen lassen keine Abhängigkeiten zwischen den Ausprägungen der obigen Merkmale und den Ausprägungen der Merkmale zur Beschreibung der Ebenheit bzw. Tragfähigkeit erkennen. Zur Erklärung der an den aufeinanderfolgenden Aufschlüsse auftretenden Maxima, bzw. Minima der Unebenheits- bzw. Tragfähigkeitslängsprofile wurde für jede Meßstrecke eine gesonderte Reihung der den beiden Aufschlüssen zuzuordnenden Ausprägungen aller erfaßter Merkmale vorgenommen. Die in den Tiefpunkten der Unebenheitslängsprofile in der Mehrzahl der Fälle geringeren Hohlraumgehalte stützen die Annahme, daß in den Tiefpunkten dynamische Zusatzlasten wirken. Aufgrund dessen, daß keine quantifizierbaren Zusammenhänge zwischen einzelnen Ausprägungen der Ebenheits- und Tragfähigkeitsmerkmale gefunden werden konnten, wurden abschließend die Standardabweichungen der Unebenheits- und Tragfähigkeitslängsprofile gegenübergestellt. Dabei deutete sich eine Abhängigkeit in der Form an, daß große Schwankungen im Unebenheitslängsprofil mit großen Schwankungen der Deflexionen im Lastzentrum einhergehen. In Anbetracht der Bedeutung des untersuchten Zusammenhangs für die Zustandserfassung und -bewertung sollte der dargelegte Forschungsansatz in modifizierter Form dennoch weiterverfolgt werden. Dazu sollte auf einem möglichst umfassenden Streckenkollektiv neben der Erfassung der Unebenheits- und Tragfähigkeitslängsprofile die zerstörungsfreie Erfassung der Schichtdicken des Oberbaues vorgesehen werden. Sollten damit der sich andeutende Zusammenhang zwischen den Standardabweichungen der Unebenheits- und Tragfähigkeitslängsprofilen verifiziert und/oder darüberhinausgehende Erkenntnisse gewonnen werden können, könnte künftig die zerstörungsfreie Erfassung der Tragfähigkeitseigenschaften und deren Bewertung auf Teilbereiche des Netzes beschränkt und somit die entstehenden Kosten minimiert werden.