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Sicherheitsüberprüfung von Schwellen und Aufpflasterungen in Stadtstraßen - Teil II | |
8722/2 | |
IDN 704341 | |
Forschungsstelle |
RWTH Aachen, Institut für Stadtbauwesen (Prof. Dr.-Ing. W. Ruske) |
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Bearbeiter |
Freier, W. Heide, H. Poletek, W. |
Auftraggeber |
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) |
Stand | Abschluss: Januar 1991 |
Schwellen und Aufpflasterungen dienen zur Verlangsamung des Verkehrs. Langsamerer Verkehr führt, vorausgesetzt der Verkehrsfluß ist stetig, zu weniger Abgasen und Lärm und zu mehr Sicherheit. Zur Überprüfung der Sicherheit wird der Geschwindigkeitsverlauf als Kriterium gewählt. Eine ausführliche Literaturanalyse ergibt eine Reihe verschiedener typischer Ausbildungsformen, die als Grundtypen bezeichnet werden. Für jeden Typ wird ein Typenblatt vorgestellt, das die Merkmale und Wirkungen beschreibt. Das Meßprogramm umfaßt 33 Meßstellen, die mit Vermaßung, Fotos und Ergebnissen der Geschwindigkeitsmessungen (Geschwindigkeitsganglinien) dokumentiert sind. Zum Vergleich und zur Interpretation der Ganglinien wird ein Bewertungsverfahren vorgestellt, das anhand von drei Grenzwerten die Eignung der Maßnahme überprüft. Die Grenzwerte betreffen die maximale Höhe der Einbauten, die Einhaltung der fahrdynamischen Höchstgeschwindigkeit und die Gleichförmigkeit des Fahrtverlaufes im Bereich zwischen den Einbauten. Es zeigt sich, daß keines der analysierten Beispiele allein geeignet ist, Schrittgeschwindigkeit zu erreichen. Zur Einhaltung von Tempo 30 sind sowohl Maßnahmen mit geringer als auch mit deutlicher fahrdynamischer Wirkung einsetzbar. Schwellen und Aufpflasterungen führen an der Einbaustelle zu Geschwindigkeiten, die meist deutlich unter 50 km/h liegen. Zur Durchsetzung von Tempo 50 erscheinen sie daher nur bedingt geeignet. Schwellen und Aufpflasterungen sind geeignet, den Pkw-Verkehr zu verlangsamen. Gleichzeitig stellen sie jedoch eine starke Behinderung für Busse und Rettungsdienste dar, die sich z. B. beim Rettungstransportwagen weniger bei den Fahrzeitverzögerungen als bei den Folgen für die transportierten Menschen auswirken. Der Einsatz von Schwellen und Aufpflasterungen mit bestimmten Abmessungen und Anordnungen kann sinnvoll zur Beeinflussung des Verkehrs dienen, wenn die damit verbundenen Folgen für Busse und Rettungsdienste sorgfältig abgewogen werden. |
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Veröffentlichung |