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Untersuchungen zum Griffigkeitsverhalten von Splittmastixasphalt- Deckschichten
7.168
IDN 706407
Forschungsstelle Technische Universität Berlin, Institut für Verkehrsplanung und Verkehrswegebau (Prof. Dr.sc.techn. ETH S. Huschek)
Bearbeiter Dames, J.
Lindner, J.
Kanyi, J.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Mai 1999

Gegenstand der Forschungsarbeit war die messtechnische Beobachtung des Griffigkeitsverhaltens von 28 Splittmastixasphalt- Deckschichten SMA auf ausgewählten Streckenabschnitten mit hoher Verkehrsbelastung. Ergänzend zu den Feldmessungen mit dem Stuttgarter Reibungsmesser SRM sollten im Labor an Bohrkernoberflächen Verkehrssimulationen in der Prüfanlage Wehner/Schulze PWS vorgenommen werden mit dem Ziel, die weitere Griffigkeitsentwicklung über den jeweiligen Ist-Zustand hinaus zu prognostizieren. Die wichtigsten Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden: 1. Das Untersuchungskollektiv kann als näherungsweise repräsentativ für die SMA-Bauweise angesehen werden: es umfasst ein breites Griffigkeitsspektrum, wie es in der Praxis anzutreffen ist. Die Zustandswerte liegen zwischen den Noten 1,5 und 4,5. 2. Der Warnwert der noch vorläufigen Griffigkeitsanforderung wird von 36% der Strecken unterschritten. Betrachtet man das Teilkollektiv mit PVS >= 50 (17 Strecken), so reduziert sich der Streckenanteil mit Warnwertunterschreitung auf 23,5%. Beim Teilkollektiv mit >= 53 verbleiben noch zwei Strecken. 3. Die Einzelbeziehungen zwischen der Griffigkeit SRM, dem Polierwiderstand PSV und der kumulierten Verkehrsmenge sind nicht sehr straff. Erst die lineare multiple Regression, bei der gleichzeitig die beiden Einflussgrößen berücksichtigt werden, zeigt mit einem Korrelations-Koeffizienten R = 0,714 den erwarteten engen Zusammenhang, wobei die Polierresistenz der dominierende Parameter ist. 4. Die Ergebnisse der Verkehrssimulation PWS weisen aus, dass bei der höchsten Simulationsstufe 5, die vergleichbar bei Straßen mit besonders starker Verkehrsbeanspruchung vorliegt, nur dann für das Langzeitverhalten noch hinreichende Griffigkeitsreserven vorhanden sind, wenn der Polierwiderstand der Splitte bei PSV >= 55 liegt. (5.) Splittmastixasphalte 0/8 S oder 0/5 zeigen gegenüber der Standardsorte 0/11 S im Trend ein günstigeres Griffigkeitsverhalten, wie es auch in bisherigen Untersuchungen festgestellt werden konnte. Die Sorge, dass die Makrorauheit mit kleinerem Größtkorn abnehmen könnte, ist unbegründet. (6.) Als wichtigstes Ergebnis der Untersuchungen wird die Empfehlung formuliert, dass bei Splittmastixasphalt und ähnlich polierempfindlichen Bauweisen mit sehr starken Polierbeanspruchungen der PSV-Wert des Splittes >= 55 betragen sollte.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 69; 2000; Dames, J.; Kanyi, J;. Lindner, J.: Untersuchungen zum Griffigkeitsverhalten von Splittmastixasphalt-Deckschichten. Bonn: Bundesdruckerei, 2002, 53 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 837)