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Zulässige Amplituden und Wellenlängen herausragender Unebenheitsanteile | |
4.153 | |
IDN 705740 | |
Forschungsstelle |
Technische Universität Braunschweig, Institut für Fahrzeugtechnik (Prof. Dr.-Ing. M. Mitschke) |
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Bearbeiter |
Klingner, B. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bonn |
Stand | Abschluss: April 1994 |
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Grenzwerte für zulässige Unebenheitsamplituden von einzelnen und periodischen Hindernissen unter Beachtung der regellosen Grundunebenheiten zu erstellen. Die Grenzwerte wurden dabei unter Zugrundelegung der Beurteilungskriterien menschliches Schwingempfinden, Straßenbeanspruchung, Ladegutbeanspruchung und Fahrsicherheit ermittelt. Ferner wurde für die Unebenheitsgrenzwerte für die vier Beanspruchungskriterien in Abnahme-, Warn- und Schwellwert unterschieden. Der Abnahmewert stellt die Unebenheitstoleranzgrenze neuerstellter bzw. erneuerter Straßenabschnitte dar. Beim Erreichen des Warnwertes liegen bereits so hohe Unebenheiten vor, daß eine Planung von Abhilfemaßnahmen notwendig ist. Der Schwellwert der Unebenheit stellt die oberste Eingreifgrenze dar. Wird er erreicht, so sind die Unebenheiten der Fahrbahn bereits so hoch, daß sofortige Baumaßnahmen oder verkehrslenkende Maßnahmen eingeleitet werden müssen. Für die Untersuchung periodischer Hindernisse wurden Querwellen und sägezahnartige Betonplatten verwendet. Für die Betrachtung der Einzelhindernisse wurde in konstruktive und zufällige Einzelhindernisse unterschieden. Unter konstruktiven Einzelhindernissen sind dabei diejenigen zu verstehen, die in ihrer Form bekannt sind (z.B. Brückenübergänge), während zufällige Einzelhindernisse, die erst in Laufe der Zeit als durch die Verkehrsbelastung verursachte Schädigungen entstehen, in ihrer Form nicht bekannt sind. Für sie wurde näherungsweise ein halbsinusförmiger positiver Unebenheitsverlauf zugrunde gelegt. Die Auswirkungen der einzelnen und periodischen Hindernisse auf die Beurteilungskriterien wurde mit Hilfe von Fahrzeugersatzmodellen ermittelt. Hierzu wurden sehr detaillierte Pkw und Lkw-Modelle erstellt, die die realen Verhältnisse gut wiedergeben. Da der Transport von Gütern und Personen heutzutage auf Straßen erfolgt, die unterschiedlichen Anforderungen unterliegen, wurde die zulässige Unebenheitsamplitude der periodischen und einzelnen Hindernisse in den Straßenkategorien Kreis- und Innerortsstraßen, Bundes- und Landesstraßen und Bundesautobahnen ermittelt. Damit stehen fahrzeugtechnisch begründete Grenzwerte für periodische und einzelne Hindernisse zur Verfügung, mit denen gezielte Wartungs- oder Erneuerungsmaßnahmen an Straßendecken durchgeführt werden können. Sie sollten jedoch vor ihrer Anwendung kritisch betrachtet und den straßenbaulichen Bedingungen angepaßt werden. |
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Veröffentlichung | Mitschke, M.; Klingner, B.; Brann, H.: Zulässige Amplituden und Wellenlängen herausragender Unebenheitsanteile. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 710, 1995, 136 S. |