Auf Grundlage von systematisch angelegten Messungen mit dem Falling Weight Deflectometer (FWD) sollten konzeptionell für ausgewählte Asphaltbauweisen Orientierungswerte für den Zustandsindikator D0 und die Zustandsindikatoren UI und Tz nach JENDIA als Basis für einen Bewertungshintergrund ermittelt werden. Die Untersuchungsstrecken wurden unter jahreszeit- und temperaturbezogenen Aspekten mindestens zweimal, teilweise bis zu achtmal mit dem FWD untersucht. Parallel zu den FWD-Messungen wurden die vorherrschenden Temperaturen auch in der Konstruktion aufgenommen. Es zeigte sich, dass sich neben den Unterschieden in den Bauweisen und Bauklassen z. B. die Beschaffenheit des Untergrunds bzw. Unterbaus, die tatsächlichen Schichtdicken und/oder die in der Tragschicht ohne Bindemittel (ToB) verwendeten Materialien auswirken. Allgemeine Schlussfolgerungen lassen sich nur bezüglich des Temperatureinflusses ziehen. Die katalogisierten Maßzahlen wurden daher Temperaturbereichen zugewiesen. Anhand der FWD-Referenzmaßzahlen bzw. der diesbezüglichen Orientierungswerte können Tragfähigkeitsergebnisse anderer Strecken, die den jeweils angegebenen Randbedingungen des Katalogs entsprechen, zugeordnet und vergleichend bewertet werden. Ob und inwieweit Abweichungen der Messergebnisse von den heranzuziehenden Deflexionsmuldenintervallen bzw. von den Orientierungswerten Hinweise auf ein günstigeres bzw. schlechteres Tragverhalten geben, muss zunächst offen bleiben. Um dennoch Einschätzungen zum Tragverhalten zu ermöglichen, wurde für einen Teil der Strecken der bisherige Zeitkorridor vergrößert und die Temperaturabhängigkeit der Messwerte bezüglich Temperaturniveaus und -gradienten im Jahreszyklus intensiv verfolgt. Es zeigte sich, dass die Standard-Asphalttemperatur signifikanten Einfluss auf die Gesamtvarianz hat.