Auf der Grundlage einer objektbezogenen Bedarfsermittlung wurde ein Instandhaltungsmanagementsystem entwickelt, das eine Prioritätenreihung der erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen nach unterschiedlichen Kriterien zulässt. Die Prüfberichte der Hauptprüfungen nach DIN 1076 des Landschaftsverbandes Rheinland ( LVR) von 1987-1992 wurden mit der Bedarfsleiste versehen und ausgewertet. Somit steht erstmals ein kompletter Prüfzyklus eines Landschaftsverbandes zur Verfügung. Gleichzeitig wurden die durchgeführten Instandsetzungsmaßnahmen analysiert und Kostenkurven erstellt, in denen für jede Erhaltungskategorie die Kosten/Fläche über die Brückenfläche aufgetragen sind. Mit den Werten der Bedarfsleiste und den Kostenkurven kann somit der Erhaltungsbedarf des LVR monetär bewertet werden. Bei einem Vergleich mit der Prognose von Hölzgen aus dem Jahre 1989 bestätigen sich die Werte, und es zeigt sich, dass die Bedarfsleiste ein sehr probates Mittel ist, um die zukünftigen Erhaltungskosten zu prognostizieren. In einer umfangreichen Literaturstudie und Marktanalyse werden die Erfahrungen, Methoden und Erkenntnisse aus anderen Bereichen erforscht, um sie für die Praxis der Brückenerhaltungsarbeit auszuwerten. In einem Prioritätenkatalog werden die Kenngrößen für ein Managementsystem Brückenerhaltung zusammengestellt. Diese Liste beruht auf einer Umfrage bei verschiedenen Institutionen und Straßenbauämtern. Der Katalog ist in die Hauptpunkte Technik/ Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Verkehr untergliedert. Als ein Entscheidungsmodell für die Entwicklung des Managementsystems wird die Nutzen-Kosten-Analyse vorgestellt und in ihren wesentlichen Schritten beschrieben.