Ein immer umfangreicher werdender Umweltschutz und daraus folgende Probleme und kostenintensive Begleiterscheinungen bei Korrosionsschutzarbeiten (z.B. Strahlschuttverwertung, aufwendige Einhausungen) sind wichtige Gründe dafür, dass bei der Instandsetzung des Korrosionsschutzes an Stahlbrücken rechtzeitige Ausbesserungen oder Teilerneuerungen der Altbeschichtung wirtschaftlicher sind als eine Vollerneuerung. Die Ausbesserung ist eine Wiederherstellung des Korrosionsschutzes an kleinflächigen schadhaften Stellen. Die Teilerneuerung ist eine Ausbesserung und zusätzlich die Aufbringung mindestens einer ganzflächigen Deckbeschichtung. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass bei Neubauten die Montageeinheiten der Brücke im Werk teilbeschichtet werden. Infolge des zeitaufwändigen Zusammenbaus auf der Baustelle können sich lange Bewitterungszeiten der Teilbeschichtung ergeben. Sie führen zur Alterung und Verunreinigung der Oberfläche, die einen ungünstigen Einfluss auf die Haftung der Nachfolgebeschichtungen haben können und daher einer besonderen Prüfung und speziellen Oberflächenvorbereitung bedürfen. Die dabei entstandenen Fragen der Beurteilung des vorhandenen Untergrundes, seiner Vorbehandlung und des Einsatzes spezieller Beschichtungsstoffe konnten mit dieser Arbeit als eine Grundlage für eine erfolgreiche Anwendung der geänderten Vorgehensweise bei der Instandhaltung des Korrosionsschutzes aufgezeigt werden. Des Weiteren wurden Fragen der Oberflächenprüfung und -vorbereitung aufgegriffen und in Untersuchungen geklärt. Die Erprobung besonderer Beschichtungsstoffe erfolgte im Projekt 91 201.