Ziel dieses Hintergrundberichtes ist, zunächst die thermophysikalischen Grundlagen kurz zu erläutern, die als Basis für die Ermittlung der instationären Temperaturfelder dienen, und dann die Einflußfaktoren, die in Deutschland die Größe der Temperatureinwirkungen maßgeblich bestimmen,darzulegen. Hierzu gehören neben den meteorologischen Randbedingungen und den thermophysikalischen Materialkenngrößen auch die Form der Bauteilquerschnitte. Anhand von systematischen Parameterstudien gewonnene Ergebnisse werden dargestellt, die neben den Überbauquerschnitten auch Brückenpfeiler und außenliegende, getrennte Bauteile erfassen. Abschließend wird ein Vorschlag zur Bildung von Lastfallkombinationen mit anderen veränderlichen Einwirkungen unterbreitet, die zum Nachweis im Gebrauchszustand herangezogen werden können. Um dieses gesteckte Ziel zu erreichen, wurde teils auf bereits geleistete Arbeiten zurückgegriffen. Darüber hinaus mußten noch ergänzende Untersuchungen durchgeführt werden. Ein Bericht, der die gestellten Anforderungen erfüllt, liegt bisher nicht vor. Diese Aussage gilt auch für den ISO Technical Report 9492 "Bases for Design of Structures - Temperature Climatic Actions" aus dem Jahre 1987. Er kann für diesen Hintergrundbericht nicht sinnvoll verwendet werden. Alle Ergebnisse für Deck-, Trog- und Fachwerkbrücken sind durch umfangreiche Messungen als zutreffend abgesichert. Die Ergebnisse für ungleiche Erwärmung verschiedener Bauteile, wie bei externen Massivbauteilen, Schrägseil- und Bogenbrücken, beruhen ausschließlich auf EDV-Berechnungen. Es wäre wünschenswert, hierfür noch Messungen an ausgewählten Bauwerken durchzuführen.