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0503 317
Klassifizierung der Schienenstrecken mit geringem Verkehr und Empfehlungen zur Erhöhung ihrer Attraktivität und Wirtschaftlichkeit bei vereinfachtem Betrieb
70.250/88
IDN 705709
Forschungsstelle SNV Studiengesellschaft Nahverkehr mbH, Berlin
IFB Institut für Bahntechnik GmbH, Berlin
Bearbeiter Rönnau, H.J.
Kruse, B.
Rabe, M.
Naumann, T.
Auftraggeber Bundesminister für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Februar 1990

Aufbauend auf den in der Voruntersuchung am Beispiel der Bundesbahndirektion Nürnberg entwickelten Untersuchungsmethoden werden die Strecken im Bereich der Direktionen Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, München, Saarbrücken und Stuttgart untersucht. Zusätzlich wird eine Auswahl von nichtbundeseigenen Eisenbahnen, wie z.B. die Eisenbahn-Aktiengesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster ( AKN), die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft mbH, die Dürener Kreisbahn GmbH, die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, in die Untersuchung einbezogen. Die für diese Bereiche vorliegenden Arbeitsergebnisse umfassen ein Streckennetz von insgesamt 10.532 km Länge. Unter Berücksichtigung des 1.745 km messenden Netzes der Strecken mit geringem Verkehr im RaumNürnberg sind bisher Schienenstrecken mit einer Gesamtlängevon 12.277 km, d.h. etwa 45 % des gesamten Schienennetzes der Deutschen Bundesbahn, erfaßt worden. Zusammenfassend kann festgestellt werden: 1) Die Strecken mit geringem Verkehrstehen betrieblich und verkehrlich weit hinter dem Standard der stärker belasteten Schienenstrecken zurück. 2) Aus der Sicht der Kunden entspricht der gesamte Bereich des Angebotes- vom Fahrzeug über den Anlagenzustand, den Service und die Fahrplanstruktur etc. - auf den meisten Strecken nicht mehr den Anforderungen und ist nicht konkurrenzfähig. 3) Zur Steigerung der Attraktivität und Wirtschaftlichkeit der Strecken ist hier ein bedeutendes Potential vorhanden, das umgehend durch Einführung geänderter Betriebsweisen und neuer Marktangebote ausgeschöpft werden sollte. 4) Bereits gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen, wie z.B. im Einmannbetrieb oder bei der Vereinfachung des Fahrweges,sollten umgehend in die Praxis umgesetzt werden, um Angebot, Nachfrage und das Wirtschaftsergebnis auf Strecken mit geringem Verkehr nachhaltig zu verbessern. 5) Eine vertiefte Untersuchung ausgewählter Strecken und ein internationaler Vergleich sind erforderlich, um genauere Aussagen zu den Potentialen treffen zu können und um beispielhaft neue Betriebs- und Marktkonzepte zu erarbeiten.

Veröffentlichung