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1503 199
Einsatz von Injektionsschläuchen zur Fugenabdichtung in Bauwerken aus WU-Beton
15.304
IDN 706826
Forschungsstelle Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V. (STUVA), Köln
Bearbeiter Schreyer, J.
Beyer, S.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Mai 2000

Die Arbeit führte zu folgenden Ergebnissen: a) Die Zweifachinjektion von einkanaligen Injektionsschläuchen ist grundsätzlich mit Zementsuspension, Acrylatharz und mit Polyurethan möglich. b) Nicht alle einkanaligen Injektionsschläuche eignen sich erwartungsgemäß für eine Zweifachinjektion. c) Bei der Zweifachinjektion mit Polyurethan ist sicherzustellen, dass der Injektionskanal bei der Herstellung des Vakuums mit einem härterfreien Material durchflossen wird, um ein Verfestigen des Polyurethan und damit ein dauerhaftes Verkleben der Schlauchaustrittsöffnungen zu verhindern. d) Bei der Injektion mit Zementsuspension müssen Größtkorn und Korngrößenverteilung so aufeinander abgestimmt sein, dass die Suspension leicht aus dem Injektionsschlauch in die Arbeitsfuge gelangen kann und bei der Schlauchentleerung durch Vakuumierung kein Verstopfer auftritt. Dies bedeutet, dass das Größtkorn möglichst klein gewählt wird (z. B. d < 10 Mikrometer) und dass die Zementsuspension sich nicht leicht entmischt (insbesondere bei abgewinkelt verlegtem Injektionsschlauch). e) Die nach der Erst- und Zweit-Injektion durchgeführten Wasserdruckprüfungen zeigen, dass bei optimaler Wahl von Injektionsschlauch und -material durch beide genannten Injektionen die Arbeitsfuge bis zu einem Wasserdruck von ca. 2 bar abgedichtet werden kann. f) Die verschiedenen Injektionskanäle des mehrkanaligen, geprüften Injektionsschlauches konnten nacheinander für Injektionen mit Polyurethan genutzt werden. Verstopfungen in benachbarten Kanälen durch eine vorangegangene Injektion konnten nicht festgestellt werden. Für die Praxis lassen sich auf Grund der Versuchsergebnisse folgende Empfehlungen formulieren: (1) Einfach- und Erst-Injektionen liefern bei Polyurethan und Zementsuspension annähernd das gleiche Resultat bezüglich der Wasserdichtigkeit der verpressten Arbeitsfuge. Die Einfachinjektion ist wegen des geringeren Arbeitsaufwandes (z. B. keine Vakuumierung) kostengünstiger als die Durchführung einer Erst-Injektion. Eine Erst-Injektion ermöglichst jedoch einfach Zweit- Injektionen, mit denen später auftretende Leckagen abgedichtet werden können. (2) Mit einer Zweifachinjektion bestehend aus einer Erst- und nachfolgender Zweit-Injektion können ebenfalls Arbeitsfugen abgedichtet werden. Die Zweit-Injektion ist i. a. jedoch qualitativ schlechter als die Erst- oder eine Einfachinjektion. Zweifachinjektionen sollten daher nur unter Verwendung von optimal abgestimmten Systemen (Injektionsschlauch und -material) und durch erfahrene Fachfirmen ausgeführt werden. Durch die Versuche sind zahlreiche neue Fragen und Problemstellungen aufgeworfen worden, die weiterer Klärung bedürfen.

Veröffentlichung