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Korrosionsschutz von Fahrbahnübergängen | |
86 208 | |
IDN 0 | |
Forschungsstelle |
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch Gladbach |
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Bearbeiter |
Sczyslo, S. |
Auftraggeber |
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) |
Stand | Abschluss: August 1994 |
Die stählernen Bauteile der wasserdichten Fahrbahnübergänge wurden in der Vergangenheit durch Freistrahlen mit mineralischen Einwegstrahlmitteln vorbereitet und durch eine thermisch gespritzte Zinkschicht und mehrere Deckbeschichtungen gegen Korrosion geschützt. Zunehmende Umweltauflagen führten bei den ausführenden Firmen zum Einsatz umweltfreundlicher Durchlaufstrahlanlagen unter Anwendung stählerner Mehrwegstrahlmittel. Wegen der damit verbundenen zu geringen Aufrauhung der Oberflächen der Bauteile ergab sich die Notwendigkeit auf die thermisch gespritzte Zinkschicht zu verzichten. Es wurde die Frage gestellt, wie weit die inzwischen allgemein bewährten Korrosionsschutzsysteme mit Epoxidharz-Zinkstaub-Grundbeschichtung und mehreren Epoxidharz- Deckbeschichtungen als Ersatz für das o.g. System geeignet sind, insbesondere weil für diese Systeme besondere Anforderungen an die Rauheit der Oberfläche nicht gestellt werden. Ein Untersuchungsprogramm sollte in möglichst kurzer Zeit eine Antwort auf diese Fragen geben. Es wurden vier Proben aus Mittelträgerprofilen der wasserdichten Übergangskonstruktionen hergestellt und im März 1986 an der Ahrtalbrücke im Zuge der BAB A 61 unter Praxisbedingungen ausgelagert. Die ersten Begehungen und Abmusterungen der Proben zeigten, daß aufgrund der hohen Qualität der Schutzsysteme Aussagen in kurzer Zeit nicht zu erwarten waren, so daß durch Umlagerung der Proben am Bauwerk zunächst der Witterungseinfluß verstärkt und später eine zusätzliche Zeitraffung durch eine Korrosionsprüfung im Labor beschlossen wurden. Diese Korrosionsprüfung wurde im Jahre 1990 bei der Versuchsanstalt (VersA) der Deutschen Bundesbahn in München durchgeführt und anschließend wurden im Oktober 1990 die Proben am Geländer der Ahrtalbrücke erneut ausgelagert. Dort waren sie bis Juni 1992 wiederum der Witterung frei ausgesetzt, mußten dann aber wegen größerer Instandsetzungs-und Umbaumaßnahmen an der Ahrtalbrücke eingeholt werden. Die abschließende Bewertung nach einer gesamten Auslagerungszeit von ca. sechs Jahren ergab, daß zwar die Probe mit der Spritzverzinkung auf freigestrahltem Untergrund mit zusätzlichen Deckbeschichtungen erwartungsgemäß das beste Ergebnis zeigte, daß aber das Ersatzsystem mit Epoxidharz- Zinkstaub-Grundbeschichtung sich nicht wesentlich davon unterschied. Lediglich das Unterrostungsverhalten an der Ritzverletzung war deutlich schlechter. Ein Unterschied der Teilflächen mit drei bzw. vier Deckbeschichtungen war nicht erkennbar. Die Probe mit der thermisch gespritzten Zinkschicht auf durchlaufgestrahltem Untergrund befand sich in schlechtem Zustand, da die Spritzzinkschicht infolge der mangelhaften Aufrauhung örtlich abgeplatzt war und der dort freiliegende Strahl z.T. erhebliche Korrosionserscheinungen zeigte. Dieses traf insbesondere an den Teilflächen ohne zusätzliche Deckbeschichtungen zu. Das Ergebnis dieser Untersuchungen konnte in das seinerzeit entstehende Regelwerk für den Korrosionsschutz, die ZTV-KOR 92 übernommen werden. Dort wird das Schutzsystem mit Epoxidharz-Zinkstaub-Grundbeschichtung für Fahrbahnübergangskonstruktionen empfohlen. Die Ergänzenden Richtlinien erlauben auch die Anwendung von thermisch gespritzten Zinkschichten, wenn eine ausreichende Rauheit der Oberflächen gewährleistet wird. |
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Veröffentlichung |