Es wurden die Dauerhaftigkeit sowie die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Oberflächenschutz-Systeme untersucht. Hauptbestandteil der Arbeiten war der Vergleich der nach ZTV-SIB 90 vorgeschriebenen künstlichen Bewitterung mit der Freibewitterung an zwei unterschiedlichen Orten. Untersucht wurden die Oberflächenschutz-Systeme der Klassen OS-DI, OS-DII und OS-E gemäß ZTV-SIB 90. Die Auswertung aller Versuchsdaten zeigt, dass die künstliche Bewitterung, verglichen mit den über einen Zeitraum von fünf Jahren ausgelagerten Probekörpern, eine wesentlich schärfere Beanspruchung darstellt. Auf Basis der vorliegenden Untersuchungen und Extrapolation der Versuchsergebnisse ist zu erwarten, dass nach einem Zeitraum von etwa 10 bis 15 Jahren die freibewitterten Probekörper vergleichbare Ergebnisse aufweisen werden wie die künstlich bean-spruchten Probekörper. Es kann also davon ausgegangen werden, dass durch Grundprüfungen die Dauerhaftigkeit der Oberflächenschutz-Systeme über einen ausreichend langen Zeitraum gemessen wird. Die Prüfung der freien Filme lieferte keine eindeutigen Ergebnisse, da die ermittelten Reißdehnungen stark streuten und zudem nur in Einzelfällen mit den Ergebnissen der Verbundkörper korrelierten. Diese Prüfmethode ist somit für Dauerhaftigkeitsuntersuchungen nicht geeignet. Kriterien für die künstliche Beanspruchung gemäß den vorhandenen Regelwerken für Oberflächenschutz-Systeme wie RL SIB oder die ZTV-SIB wurden durch diese umfangreichen Untersuchungen bestätigt und stellen ein brauchbares Kriterium für die Bewertung der Dauerhaftigkeit von Oberflächenschutz-Systemen im Rahmen der Grundprüfung dar.