Nach der derzeit gültigen ZTV-SIB 90 ist zwingend vorgeschrieben, daß mit PCC instandgesetzte Bauteilflächen mindestens 5 Tage nachzubehandeln sind. Im Zusammenhang mit der Überarbeitung der ZTV-SIB 90 sollte daher kurzfristig durch Versuche abgeklärt werden, ob eine Reduzierung der Nachbehandlungsfrist ohne erhöhtes Dauerhaftigkeitsrisiko möglich wäre. In einem Untersuchungsprogramm wurden technologische Aspekte wie Rißbildung und Verbundverhalten untersucht. Die Untersuchungsergebnisse lassen in ihrer Gesamtheit als Schlußfolgerung zu, daß zumindest unter normalen Klimabedingungen die Nachbehandlung von PCC-Oberflächen auf einen Tag reduziert werden kann. Nachteile hinsichtlich der Rißbildung, des Verbundes mit dem Betonuntergrund und der Dauerhaftigkeit sind nicht zu erwarten. Der Einfluß der PCC-Schichtdicke auf die Nachbehandlungsempfindlichkeit ist von untergeordneter Bedeutung. Eine mehrtägige Beaufschlagung mit starkem Luftzug nach Abschluss der Nachbehandlung zeigt keine Beeinflussung des Verbundverhaltens und wirkt sich auch nicht nachweislich auf das Rißbild aus. Offen bleibt die Frage, ob auch bei erheblich veränderten Temperatur- und Feuchtebedingungen die Schlußfolgerungen unverändert gelten. Insbesondere aber ist für die Praxis vordringlich zu klären, innerhalb welcher Zeitspanne nach dem Einbringen des PCC mit der - verkürzten -Nachbehandlung zwingend begonnen werden muß. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse kann trotz der genannten Einschränkungen empfohlen werden, die in der ZTV-SIB 90obligatorisch für PCC geforderte Nachbehandlungszeit von 5 Tagen auf einen Tag zu reduzieren. Es erscheint folgerichtig, die Ergebnisse und Schlußfolgerungen auch auf PCC, die im Spritzverfahren aufgetragen werden (SPCC), zu übertragen.