Es wurden die wesentlichen Grundlagen, Randbedingungen und Sicherheitsanforderungen für die brandschutztechnische Bemessung von Tunnelkonstruktionen in offener Bauweise als Hintergrundpapier zusammengestellt. Für die brandschutztechnische Bemessung der baulichen Brandschutzmaßnahmen wurde aus der ZTV-Tunnel Teil 1/ 95 die Temperaturzeitkurve übernommen. Aus dem Vergleich der Querschnittstragfähigkeit bei vollständiger nichtlinearer Berechnung wurde nachgewiesen, daß der rechnerische Nachweis des Lastfalls Brand vereinfachend mit dem Produkt Steifigkeitsminderung á( Index T) mal Delta T ist ungefähr 50 geführt werden kann. Für repräsentative Tunnelquerschnitte wurde die Schnittkraftverteilung bei vereinfachter linearer Berechnung auf Grundlage der Elastizitätstheorie und bei nichtlinearer Berechnung mit einem Finite- Elemente-Programm gegenübergestellt. Die Forschungsergebnisse ermöglichen, für Tunnel in offener Bauweise den erforderlichen Brandschutz durch Einhaltung konstruktiver Mindestanforderungen und mit Hilfe rechnerischer Nachweisverfahren festzulegen. Die konstruktiven Maßnahmen sind darauf abzustellen, daß die tragende Bewehrung im Brandfall nicht über 300 Grad Celsius erwärmt wird. Dies wird in der Regel durch Einhaltung einer Betondeckung entsprechend ZTV-K zur Tunnelinnenseite sichergestellt. Für Rahmen mit und ohne Sohle, ein- und zweizellig mit Bauteildicken von 0,8 m bis 1,60 m und Stützweiten bis 16 m (dreistreifiger Querschnitt mit Standstreifen) darf ein vereinfachter rechnerischer Nachweis des Lastfalls Brand geführt werden. Bei abweichenden Querschnitten und Systemen ist grundsätzlich ein genauer rechnerischer Nachweis unter Berücksichtigung der realen Querschnittserwärmung und Steifigkeitsveränderung während des Brandes zu führen.