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Langzeitwirkung von Streusalz (NaCl) auf die Umwelt (Literaturanalyse)
9.9125
IDN 0
Forschungsstelle Ingenieurbüro für Umweltstudien, Nienburg
Bearbeiter Brod, H.-G.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Juli 1992

Ziel der vorliegenden Literaturanalyse war, den derzeitigen Kenntnisstand zu den Auswirkungen von Auftausalz (NaCl) auf die Umwelt und den Möglichkeiten zur Minimierung bzw.Vermeidung der schädlichen Wirkungen zusammenzutragen und zu bewerten. Im Straßenwinterdienst werden seit über drei Jahrzehnten zur Beseitigung von Glatteis und Schneeglätte Auftausalze (vor allem NaCl) eingesetzt. Als Gründe werden Effektivität und Wirtschaftlichkeit sowie die Reduzierung der winterbedingten Unfälle angeführt. Auf der anderen Seite weisen zahlreiche Untersuchungen im In- und Ausland auf unerwünschte Nebenwirkungen hin, welche sich u.a. in Schädigungen der Vegetation sowie Salzanreicherungen in Böden, Oberflächen- und Grundwässern im Bereich von Straßen äußern. Zur Minimierung der von Auftausalzen ausgehenden Wirkungen ist eine Optimierung der Aufwandmenge über eine den Witterungsbedingungen und Verkehrsverhältnissen angepaßte Auswahl der Streumittel, d.h. ihre dosierte und gezielte Ausbringung anzustreben. Das Feuchtsalzverfahren (FS 30) mit Ausbringungsmengen von weniger als 10 g Salz/m2 bietet hierzu einen erfolgversprechenden Weg. Weiterhin können die sich aus grobkörnigen und nährstoffarmen Substraten ergebenden ungünstigen Nährstoffverhältnisse in Straßenrandböden durch Meliorationsmaßnahmen verbessert werden. Ausreichend mit Nährstoffen versorgte Böden bilden eine wichtige Voraussetzung für ein optimales Pflanzenwachstum und erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Vegetation gegenüber Schadfaktoren. Weiterhin ist zu fordern, bei Neupflanzungen salz- und trockenheitstolerante Pflanzenarten bevorzugt einzusetzen.

Veröffentlichung Brod, H.-G.: Langzeitwirkung von Streusalz auf die Umwelt.Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Verkehrstechnik (BASt, Bergisch Gladbach) H. V 2, 1993, 186 S.