Ziel des Forschungsvorhabens war es, den derzeitigen Wissensstand über städtisches Road Pricing umfassend zusammenzutragen, das Themengebiet zu strukturieren und die denkbaren Konzepte zu systematisieren sowie in einer modellhaften Betrachtung die Wirkungen verschiedener Road Pricing-Systeme am Beispiel der Region Stuttgart abzuschätzen und zu bewerten. Der überwiegend aus den im Auslandvorhandenen Erfahrungen gewonnene Überblick über Ziele von Road Pricing, Anforderungen an Road Pricing-Systeme, Gestaltungsmöglichkeiten verschiedenster Konzepte und die mit Road Pricing verbundenen Wirkungen wurde durch ein einternationale Städteumfrage und mehrere internationale Expertenhearings ergänzt und vertieft. Zentraler Bearbeitungspunkt des Projekts ist die Abschätzung der kurzfristigen verkehrlichen Wirkungen verschiedenartiger Road Pricing-Systeme und die Ableitung der daraus resultierenden Effekte. Hierzu werden aus den als maßgebend dargestellten Road-Pricing-Systemen für das Fallbeispiel Stuttgart sechs unterschiedliche Road Pricing-Konzepte entwickelt, die sich in den wichtigsten Komponenten wie z.B. der räumlichen, zeitlichen und tariflichen Ausgestaltung grundsätzlich unterscheiden. Rechnungen mit einem Verkehrsmodell, das um Road Pricing-spezifische Modellteile erweitert wird, zeigen, welche Effekte sich aufgrund der Gebührenerhebung und infolge möglicher Veränderungen in Zielwahl, Verkehrsmittelwahl, Routenwahl oder beim Fahrtzeitpunkt ergeben. Die Interpretation der Ergebnisse ermöglicht vergleichende Aussagen zwischen den verschiedenen Road Pricing-Systemen.