Das Ziel dieser Untersuchung bestand darin, die Anwendbarkeit von sogenannten "O-D-Verfahren" im Praxistest zu erproben und dabei vor allem die besonderen Einsatzbedingungen und Auswertemöglichkeiten, die mit dem kontinuierlichen Einsatz von mit Lichtschranken ausgerüsteten Bussen zusammenhängen, zu klären. Im Rahmen des Demonstrationsvorhabens Busverkehrssystem (BVS) standen 3 mit Lichtschranken ausgerüstete Gelenkbusse für jeweils über mehrere Wochenlaufende Meßreihen zur Verfügung. Die Auswertung einer Meßreihe ergab große Streuungen des Fahrgastaufkommens im Zeitablauf. Mit der Methode der Berechnung von gleitenden Mittelwerten aus jeweils drei sich überlappenden Meßtagen konnten diese stochastischen Streuungen so geglättet werden, daß der generelle Trend der zeitabhängigen Veränderungen des Fahrgastaufkommens pro Haltestelle aufgedeckt werden konnte.Die Durchschnittswerte der Donnerstags-Messungen im November 1989 wurden zur Aktualisierung einer aus dem Jahre 1985 stammenden, ebenfalls im November erhobenen Quelle-Ziel-Matrix herangezogen. Die Berechnungen wurden nach dem Prinzip der Maximierung der Entropie durchgeführt. Um die stochastischen und die periodisch-saisonalen Schwankungseinflüsse vom mittel- bzw. langfristigen Trend der Fahrgastentwicklung pro Linie unterscheiden zu können, wurde ein Einsatzkonzept für die Lichtschranken-Meßbusse erstellt, mit welchem die Fahrgastentwicklung auf allen Linien der Stadtwerke Lübeck in einem auf 2 Jahre angelegten Meßprogramm kontinuierlich verfolgt werden kann.