Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden umfangreiche Untersuchungen zur Temperaturproblematik in Straßenbefestigungen aus Asphalt durchgeführt. Ziel war neben der Erarbeitung einer für freie Bemessungsverfahren anwendbare Klimaindizierte Straßentemperaturzonenkarte (KIST-Zonen-Karte) auch die Prüfung der bis dato verwendeten 13 Temperaturverläufe. Zur Analyse der Gültigkeit dieser Temperaturverläufe sowie deren Klassifizierung wurden eine Vielzahl von stündlichen Temperaturverläufen numerisch berechnet. Es konnte gezeigt werden, dass eine strikte Zuordnung von Temperaturverläufen zu Oberflächentemperaturen weder begründbar noch zweckmäßig zu sein scheint. Die Stunde des Tages sowie die Amplitude der täglichen Änderung der Oberflächentemperatur ermöglichen eine weitaus detailliertere Darstellung und Abbildung bezüglich des qualitativen Verlaufs der tatsächlichen Temperaturzustände im Asphaltpaket. Die Erstellung der KIST-Zonen-Karte basiert auf berechneten Oberflächentemperaturen. Die Temperaturberechnungen erfolgten mithilfe der Wärmebilanzgleichung. Die Gruppierung von Stationen zu Zonen erfolgte zum einen auf Basis der Einzelhäufigkeitsverteilungen der Fahrbahnoberflächentemperaturen (häufigkeitsbasiert), zum anderen auf Basis der Stationsindividuellen Schädigungsraten infolge der klimatischen Umgebungsbedingungen in Kombination mit einer Verkehrsbelastung (ermüdungsbasiert). Für die rechnerische Dimensionierung von Asphaltbefestigungen wird die ermüdungsbasierte KIST-Zonen-Karte mit 6 unterschiedlichen Straßentemperaturzonen maßgebend.