Ziel des Forschungsvorhabens war es, eine Prüfmethodik zu finden, mit der stark gealterte "konventionelle Bindemittel" (Straßenbaubitumen, Standard-PmB) von "Sonderbindemitteln" mit vergleichbaren Erweichungspunkten unterschieden werden können. Darüber hinaus sollte ein Vorgehen festgelegt werden, wie der Nachweis der Unschädlichkeit beziehungsweise Gleichwertigkeit erbracht werden kann, wenn Asphaltgranulat mit hohen Erweichungspunkten verwendet werden soll. Im ersten Teil der Arbeit wurden umfangreiche Bitumentests an acht verschiedenen Bitumenprodukten in unterschiedlichen Alterungszuständen durchgeführt, auf deren Basis zwei Ansätze für eine Differenzierung entwickelt wurden. Ein Ansatz fußt auf der Auswertung von Formänderungsarbeiten aus Kraftduktilitätsverläufen. Der zweite Ansatz kombiniert das Merkmal des Erweichungspunkts mit der Nadelpenetrationstiefe als Maß für die Viskosität. Im zweiten Projektteil wurden ausgehend von einer Referenzvariante ohne Asphaltgranulat jeweils 15 Mischungen der Mischgutsorte SMA 8 S und AC 16 B S mit unterschiedlichen Asphaltgranulatqualitäten und Zugabemengen hergestellt. Zur Erreichung eines möglichst starken Alterungseffekts wurden die gefrästen Asphalte zusätzlich noch einer thermischen und oxidativen Alterung im Wärmeschrank unterzogen. An den insgesamt 30 Asphaltvarianten wurden die Verdichtbarkeit sowie das Verformungs-, Ermüdungs-, Kälte- und Haftverhalten bestimmt um auf dieser Basis eine Empfehlung für die Nachweisführung auf Gleichwertigkeit abzuleiten.