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Fahrgastfreundliche und behindertengerechte Linienbusse - Teilvorhaben: Beschleunigungsmessungen an Rollstühlen in Linienbussen
70.256/88
IDN 706101
Forschungsstelle Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V. (STUVA), Köln
Bearbeiter Kasten, P.
Krüger, F.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Dezember 1991

Durch den verstärkten Einsatz von Niederflurbussen im ÖPNV wird es auch immer mehr Rollstuhlfahrern ermöglicht, mit diesen Bussen mobiler zu werden. Dieses hat die Frage aufgeworfen, ob die Rollstuhlfahrer sowie die Rollstühle besonders zu sichern sind. Derzeit werden die Rollstühle rückwärts in einem "gefangenen Raum" dadurch gesichert, daß sie festgebremst gegen die Rückwand der normalen Bussitze gestellt werden. Nach Messungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) an dummybelasteten Hand- und Elektro-Rollstühlen beginnen erstere bei Beschleunigungen von 1,8- bis 2,9 m/s2, letztere von 2,4- bis 3,7 m/s2 je nach Aufstellungsart zu rutschen. Bei Beschleunigungen zwischen 3,0- und 4,3 m/s2 kippten die Rollstühle in einigen Aufstellungsarten sogar um. Deshalb sollten die im normalen Fahrbetrieb wirkenden Beschleunigungen und die daraus resultierenden Kräfte experimentell ermittelt werden. Hierzu wurde zunächst mit einem BTW-ähnlichen Bus ein ca. 8 km langer Rundkurs in Köln befahren. Dann wurden mit angemieteten Niederflurbussen gleicher Bauart in Köln und Wuppertal Buslinien nachgefahren. Bei diesen Fahrten wurde jeweils ein dummybelasteter Hand- und Elektro-Rollstuhl in unterschiedlichen Aufstellungsarten befördert. Sowohl am Busboden als auch am Rollstuhl wurden in den drei Raumrichtungen die Beschleunigungen gemessen und gespeichert. Aus der Häufigkeit der Überschreitung bestimmter Grenzwerte, die aus der BASt-Untersuchung stammen, läßt sich in Verbindung mit den Beobachtungen der Rollstühle während der Fahrt feststellen, daß im Normalbetrieb eines Linienbusses keine Situation auftritt, in der die Gefahr besteht, daß ein Rollstuhl stark rutscht oder sogar umkippt. Bei o.a.ordnungsmäßiger Aufstellung werden auch starke Bremsverzögerungen des Busses bis hin zur Notbremsung sicher aufgefangen.

Veröffentlichung