Aufgabe des Forschungsvorhabens war die Entwicklung und pilotartige Erprobung eines statistischen Verfahrens zur Hochrechnung von periodenbezogenen Kfz-Fahrleistungen auf der Basis von Tachostandsdaten aus Kfz-Hauptuntersuchungen (HU-Daten) als methodische Grundlage einer neuen Fahrleistungsstatistik. Als tragfähigster methodischer Ansatz erwies sich ein Verfahren, bei welchem die in den HU-Daten nicht erfasste Fahrleistung der geprüften Fahrzeuge in der Bezugsperiode der Hochrechnung ("aktuelle" Fahrleistung) mithilfe der mittleren bisherigen Monatsfahrleistung (Tachostand zum Prüfzeitpunkt dividiert durch die bisherige Zulassungsdauer in Monaten) näherungsweise bestimmt wird. Der hochgerechnete Totalwert der Kfz-Fahrleistungen in der Bezugsperiode der Schätzung (Kalenderjahr) kann prinzipiell nach allen Merkmalen aufgegliedert werden, die in den HU-Daten enthalten sind bzw. über den Hersteller- und Typschlüssel der geprüften Fahrzeuge diesem Datenbestand hinzugefügt werden können. Abgesehen von Strukturbrüchen "am aktuellen Rand" (sprungartige Veränderungen der mittleren Fahrleistung in der Bezugsperiode gegenüber den Vorperioden) liefert das Verfahren hinreichend abgesicherte Fahrleistungsschätzwerte. Ein großer Vorzug des Verfahrens liegt darin, dass die Schätzung auf Basis von Prozessdaten erfolgt, das heißt, Daten, die bei den technischen Überwachungsinstitutionen im Zusammenhang mit Kfz-Hauptuntersuchungen ohnehin anfallen.