Zurück Vor
0901 291
Herstellung von Niedrigtemperaturasphalt (Walzasphalt) unter Verwendung von Schaumbitumen:
AiF 14749 N
IDN 708296
Forschungsstelle Universität der Bundeswehr München, Institut für Verkehrswesen und Raumplanung (Prof. Dr.-Ing. W. Wirth)
Bearbeiter Opel, A.
Auftraggeber Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e. V. (AiF), Köln
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin
Stand Abschluss: August 2008

Forschungsziele waren der Nachweis der grundsätzlichen Eignung von Schaumbitumen für die Heißmischgutherstellung sowie die Ermittlung der optimalen Randbedingungen für die Mischgutherstellung und -verarbeitung. Hierzu wurden im Untersuchungsteil 1 die zur Herstellung des Schaumbitumens festzulegenden Parameter, wie Wassermenge, Wasserdruck, Luftdruck usw. optimiert. Untersucht wurden die Straßenbaubitumen 70/100 und 50/70 von 4 Lieferraffinerien. Mit diesem Untersuchungsschritt konnte nachgewiesen werden, dass Schaumbitumen zur Asphaltherstellung geeignet ist. Im Untersuchungsteil 2 wurden in einem ersten Schritt mit den Prüfverfahren "Verdichtbarkeit mit dem Gyrator-Verdichter", "Hohlraumgehalt am Marshall-Probekörper" und "Hohlraumgehalt an Probeplatten" eine für die Herstellung des Schaumbitumenasphalts geeignete Mischtemperatur von 140 bis 150 °C und eine minimal mögliche Verdichtungstemperatur des Schaumbitumenasphalts von 110 °C ermittelt. In einem zweiten Schritt wurde die Gebrauchstauglichkeit des mit den unter Schritt 1 ermittelten Misch- und Verdichtungstemperaturen hergestellten Schaumbitumenasphalts der Gebrauchstauglichkeit des Referenzasphalts gegenübergestellt. Es konnte nachgewiesen werden, dass das Gebrauchsverhalten des Schaumbitumenasphalts nach 21 Tagen nahezu vollständig dem des Referenzasphalts entspricht. Im Untersuchungsteil 3 wurde aufgrund der Untersuchungsergebnisse des Teils 2 großtechnisch in einer Asphaltmischanlage hergestellter Schaumbitumenasphalt als Deckschicht auf einer Staatsstraße eingebaut. Hierzu wurde die etwa 3 km lange Strecke abzüglich eines 100 m langen Probefelds in 4 gleichlange Abschnitte unterteilt. Im Probefeld und in zwei Abschnitten wurde Schaumbitumenasphalt und in den übrigen Abschnitten wurde Referenzasphalt eingebaut. Ein Jahr nach dem Einbau der Deckschicht ist beim Gebrauchsverhalten zwischen dem Schaumbitumenasphalt und dem Referenzasphalt kein Unterschied erkennbar. Mit dem Forschungsvorhaben konnte nachgewiesen werden, dass durch Einsatz von Schaumbitumen die Mischtemperatur gegenüber den herkömmlichen Temperaturen um ca. 30 °C auf 140 bis 150 °C reduziert und die Verdichtungstemperatur bei gleichbleibender Verdichtbarkeit und Gebrauchstauglichkeit um ca. 40 °C auf 110 °C reduziert werden kann.

Veröffentlichung