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Hochrechnungsmodell von Stichprobenzählungen für den Radverkehr
77.495
IDN 708290
Forschungsstelle PGV – Planungsgemeinschaft Verkehr, Hannover
Technische Universität Dresden, Institut für Verkehrstechnik (Prof. Dr.-Ing. R. Maier)
Bearbeiter Bohle, W.
Zimmermann, F.
Schiller, C.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: Oktober 2011

In dem FE-Vorhaben "Hochrechnungsmodell von Stichprobenzählungen für den Radverkehr" wurde ein Hochrechnungsverfahren für Kurzzeiterhebungen von Radverkehrsstärken entwickelt, mit dem es möglich ist, auf der Basis der Ergebnisse von Kurzzeiterhebungen relevante Kennwerte wie die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke oder den Tages-, Wochen- und Jahresgang zu berechnen. Maßgebende Einflüsse auf die Radverkehrsnachfrage und die Ganglinien des Radverkehrs wurden durch Literatur-, Internet- und Telefonrecherchen sowie eine Expertenbefragung ermittelt. Dabei wurden auch die Anforderungen an das Hochrechnungsverfahren präzisiert. Um diese Einflussfaktoren zu quantifizieren, wurden Haushaltsbefragungen zum Verkehrsverhalten wie Mobilität in Deutschland (MiD) oder Mobilität in Städten (SrV) sowie die Daten von automatischen Dauerzählstellen des Radverkehrs ausgewertet. Die Radverkehrsstärken an Zählstellen schwanken im Tages-, Wochen- und Jahresverlauf stark. Im Gegensatz zu anderen Verkehrsarten, wie z. B. dem Kfz-Verkehr, sind diese Schwankungen durch den Einfluss von Wetter und Jahreszeit aber auch durch die (im Vergleich zum Kfz-Verkehr) häufig relativ geringen Verkehrsstärken stärker ausgeprägt. Es wurde ein Hochrechnungsverfahren konzipiert, bei dem die Ganglinien und die Hochrechnungsfaktoren für eine Kurzzeitzählung durch die Kombination von zweckspezifischen Basisganglinien berechnet werden. Wetter und jahreszeitliche Einflüsse werden bei der Hochrechnung nach Fahrtzwecken und über differenzierte Korrekturfaktoren berücksichtigt. Das Verfahren wurde in einem Excel-Tool operationalisiert. Zusätzlich wurde ein vereinfachtes Verfahren erstellt, welches ohne Software anwendbar ist. Die Anwendung des Hochrechnungsverfahrens sowie Einsatzbereiche und Empfehlungen für die Durchführung von Kurzzeiterhebungen des Radverkehrs werden in einem Leitfaden dokumentiert.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 93, 2013