Zurück Vor
1407 119
Ringversuch zur Kalibrierung des Leichten und des Mittelschweren Fallgewichtsgerätes
5.161
IDN 708977
Forschungsstelle Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Bergbau und Spezialtiefbau (Prof. Dr.-Ing. W. Kudla)
Bearbeiter Kudla, W.
Uhlig, M.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: Juli 2014

Die Kalibrierung des Leichten und Mittelschweren Fallgewichtsgeräts ist in den TP BF-StB Teil B 8.4 geregelt. Demnach müssen die Prüfgeräte einmal jährlich durch eine von der BASt anerkannte Kalibrierstelle kalibriert werden. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde ein Ringversuch durchgeführt, an dem acht durch die BASt anerkannte Kalibrierstellen sowie die Referenzkalibrierstelle der BASt selbst teilgenommen haben. Das Ziel des Ringversuchs war es, die Genauigkeiten zu bestimmen, mit denen die Kalibrierstellen das Leichte und das Mittelschwere Fallgewichtsgerät kalibrieren. Zudem wurden die Verfahrensweisen bei den Messungen zur Kalibrierung der Stoßkraft und zur Kalibrierung der Setzungsmesseinrichtung sowie die bautechnischen Besonderheiten der Kalibrierstände erfasst. Aus den Ergebnissen des Ringversuchs sollten schließlich Empfehlungen zur Überarbeitung der Kalibriervorschrift abgeleitet werden. Für den Ringversuch wurden drei Leichte sowie drei Mittelschwere Fallgewichtsgeräte der drei Hersteller HMP, Terratest und Zorn verwendet. Die Prüfgeräte wurden zunächst an der TU Freiberg kalibriert. Anschließend wurde mit den kalibrierten Prüfgeräten auf jeder Kalibrierstelle ein Messprogramm von insgesamt 840 Messungen durchgeführt. Neben den Messungen zur Kalibrierung der Stoßkraft und zur Kalibrierung der Setzungsmesseinrichtung wurden auch die Unterbauverformungen erfasst. Die von den Kalibrierstellen im Mittel bestimmten Stoßkräfte wichen im Mittel um weniger als 1 % voneinander ab. Obwohl auf den Kalibrierständen Matten der gleichen Dicke und der gleichen Querschnittsfläche eingesetzt wurden, unterschieden sich sowohl die mit den induktiven Wegaufnehmern gemessenen Setzungen als auch die mit den Prüfgeräten gemessenen Setzungen teils deutlich voneinander. Bei allen Kalibrierständen waren jedoch reproduzierbare Messungen möglich, das heißt, die mittleren Setzungen aufeinanderfolgender Messreihen schwankten nur geringfügig. Prüfgeräte mit nahezu identischen Stoßkräften erzeugten stark unterschiedliche Setzungen. Die Ursachen werden zum Großteil im Schwingungs- und Verformungsverhalten der Lastplatten vermutet und müssen weiter untersucht werden. Mit den Ringversuchsmatten wurden nahezu ausnahmslos Setzungen entsprechend der drei Setzungsmessbereiche erzielt. Die Kalibrierfaktoren bzw. die Prüfgerätefehler unterschieden sich zwischen den Kalibrierstellen teils stark voneinander.

Veröffentlichung <p>Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen, Teil: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 98, 2015</p>