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Barrierefreie Querungsstellen an Hauptverkehrsstraßen - Ausgestaltung von Bordsteinabsenkungen und Bodenindikatoren im Detail
77.500
IDN 708874
Forschungsstelle Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V. (STUVA), Köln
Ingenieurbüro für Systemberatung und Planung GmbH (ISUP), Dresden
Fachhochschule Erfurt, Institut für Verkehr und Raum (Prof. Dr. M. Gather)
Bearbeiter Grossmann, H.
Pfeil, M.
Boenke, D.
Piazzolla, A.
Rebstock, M.
Herrnsdorf, G.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: November 2013

Das Hauptziel des Forschungsprojekts "Barrierefreie Querungsstellen an Hauptverkehrsstraßen - Ausgestaltung von Bordsteinabsenkungen und Bodenindikatoren im Detail" bestand darin, eine empirisch fundierte Grundlage für standardisierte Einsatzempfehlungen und Ausführungshinweise bezüglich der Bordsteine und Bodenindikatoren bei Überquerungsstellen an Hauptverkehrsstraßen zu entwickeln. Anlass der Untersuchung war der zunehmende Konflikt zwischen blinden und sehbehinderten Menschen sowie Rollstuhl- und Rollatornutzern im Zusammenhang mit der taktilen Erkennbarkeit respektive Überrollbarkeit der genannten Elemente. Eine unmittelbare Beteiligung der Menschen mit Behinderungen erfolgte über Einbindung von Menschen mit Behinderungen bzw. deren Vertretern in den Betreuungsausschuss. Zudem fanden ein Fachforum sowie ein abschließender Workshop mit Beteiligung von Menschen mit Behinderung, deren Interessenvertretern sowie Mobilitätstrainern statt. Zur Erarbeitung abschließender Empfehlungen wurde zunächst eine umfangreiche nationale und internationale Literaturanalyse durchgeführt. Dabei wurden allgemeine Gestaltungsgrundsätze hinsichtlich der Ausgestaltung barrierefreier Überquerungsstellen zusammengetragen. Anschließend fand eine Nutzerbefragung von 1 384 blinden und sehbehinderten Menschen statt, um empirisch belastbare Aussagen zur individuellen Mobilität dieser Gruppe zu erhalten. Im Folgenden wurden objektive Messungen und subjektive Erhebungen durchgeführt, um die unterschiedlichen Elemente hinsichtlich ihrer Funktionalität für die jeweiligen Nutzergruppen bewerten zu können. Ermittelt wurden objektive Messdaten (Kraftaufwand, Erschütterungen) bei Bordsteinkanten verschiedener Einbauhöhen und Kantenformen sowie bei verschiedenen Bodenindikator-Strukturen im objektiven Vergleich gegeneinander. Anschließend erfolgte eine Abfrage der subjektiven Eindrücke von Probanden hinsichtlich Überrollbarkeit bzw. Ertastbarkeit der Elemente. Die Untersuchung der Bordsteinformen bestätigte die Einbauhöhe von 3 cm für Bordsteinkanten an Überquerungsstellen mit einheitlicher Bordhöhe als einen geeigneten Kompromiss zwischen den Anforderungen der beteiligten Nutzergruppen. Weiterhin stellte sich ein Rundbord (r = 2 cm) als beste Lösung heraus, den unterschiedlichen Anforderungen bei dieser Einbauhöhe zu entsprechen. Die Bodenindikatoren sind differenzierter zu betrachten.

Veröffentlichung <p>Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 97, 2015</p>