Für die Bewertung der schalltechnischen Wirksamkeit von spezifischen Bauwerken, wie z. B. Tunnels, steht im derzeitigen deutschen Prognosemodell für die Schallausbreitung keine ingenieurmäßige Formel zur Verfügung. Die Entwicklung einer solchen Formel ist Ziel des Forschungsprojekts. Innerhalb der Untersuchungen werden analytische Beschreibungen der Schallausbreitung von Tunnels aus derzeitigen internationalen Prognosemodellen detailliert gegenübergestellt und im Hinblick auf die verschiedenen berücksichtigten Schallausbreitungseffekte analysiert. Auf Basis eines definierten Referenzmodells erfolgen numerische Berechnungen der Schallausbreitung am Tunnel zur Bewertung des Einflusses der identifizierten Schallausbreitungseffekte als Voraussetzung zur Ableitung einer anwendbaren ingenieurmäßigen Formel mit ausreichender Genauigkeit. Ein abgeleitetes detailliertes Berechnungsverfahren zur Beschreibung der Schallausbreitung an Tunnels wird durch Vergleich analytischer Berechnungsergebnisse mit Ergebnissen von Modellmessungen der Halle für akustische Modelltechnik (HaMt) an Straßentunnels validiert. Durch Interpolation von Teilergebnissen einer Vielzahl von Simulationen auf Basis des detaillierten Berechnungsverfahrens erfolgt im Hinblick auf eine zukünftige softwareseitige Umsetzung die Ableitung eines vereinfachten Berechnungsverfahrens.