Erstmals wurde in Deutschland auf Basis von zwei verschiedenen Oberbetonen die Texturierung einer neuerbauten Betonfahrbahn mittels Grinding im Feldversuch durchgeführt. Hierbei sollte neben den Eigenschaften Ebenheit und Griffigkeit gezielt eine Lärmminderung angestrebt werden. Anhand von zuvor durchgeführten Simulationsrechnungen (zum Beispiel mittels SPERoN®) konnte eine Texturgeometrie ausgewählt werden, die entsprechende Lärmminderungseigenschaften erwarten lässt. Die Schneidwerkzeuge sollten hinsichtlich der Schleiftiefen, Steg- und Rillenbreiten auf die erforderliche Texturgeometrie angepasst werden. Die nach den ermittelten Vorgaben erfolgte Texturierung sollte die Anforderungswerte für die Ebenheit und Griffigkeit nach den ZTV Beton-StB 07 für einen Neubau erfüllen. Die Prüfungen sowie weitere Messungen lieferten folgende Ergebnisse: 1. Das nach dem Verfahren der Mehrfachabtastung mittels Laser-Abstands-Sensoren erzeugte Höhenlängsprofil ist für die Beurteilung der Längsebenheit einer Grindingtextur nicht geeignet. Weitere Ebenheitsmessergebnisse lagen nicht vor. 2. Die Griffigkeitswerte der Grindingabschnitte lagen deutlich über den Werten auf der sich anschließenden Waschbetonoberfläche und liegen deutlich über dem Sollwert bei Abnahme. 3. Die mittels CPX-Verfahren gemessene lärmmindernde Wirkung des Grindings ist mit 6 dB(A) gegenüber dem Vergleichswert als positiv zu bewerten. 4. Nach dem SPB-Verfahren konnte trotz der nicht anforderungsgerechten Standortvoraussetzungen der Messungen eine Lärmminderung von 2 dB(A) erreicht werden. 5. Die repräsentativ erfasste Texturtiefe ist in Bezug auf eine anforderungsgerechte Griffigkeit und auf die erzielte Lärmminderung als gut zu bewerten. 6. Der Einsatz eines Oberbetons mit stetiger Sieblinie führt durch den Grindingprozess zu einem einheitlicheren Niveau der Griffigkeit und Texturtiefe als ein Oberbeton mit Ausfallkörnung.