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1508 201
Verfahren zur Bestimmung der Lüftungsart von Straßentunneln
15.503
IDN 0
Forschungsstelle ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH, Linz
Bearbeiter Kohl, B.
Fröschl, C.
Forster, C.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: Juni 2012

Gemäß den Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT) ist für Straßentunnel zwischen 600 m und 1 200 m eine Risikoanalyse zur Bestimmung des Lüftungssystems durchzuführen. Im Forschungsprojekt "Verfahren zur Bestimmung der Lüftungsart von Straßentunneln" sollte ein Bewertungsverfahren entwickelt werden, welches in Abhängigkeit von allgemeingültigen Kriterien eine Bestimmung der Lüftungsart ermöglicht. Auf Basis der Ergebnisse werden Empfehlungen für das Regelwerk (RABT) abgeleitet, wodurch die Durchführung von Risikoanalysen seltener erforderlich ist und die Wahl nach einem einheitlichen, nachvollziehbaren Schema erfolgen soll. Die Untersuchung basiert auf einer systematischen Anwendung der deutschen quantitativen Risikobewertung für Gegenverkehr und Richtungsverkehr der genannten Längenkategorie. Im Speziellen werden die Effekte verschiedener Lüftungssysteme auf das Brandrisiko untersucht, zusätzlich werden Parameter wie Tunnellänge, verschiedene Tunnelquerschnitte, Längsneigung, Verkehrsaufkommen, Stau etc. berücksichtigt. 6 verschiedene Modelltunnel werden jeweils für den Gegenverkehrstunnel und den Richtungsverkehrstunnel gewählt und dafür die oben genannten Parameter variiert. Generell gilt, dass das Brandrisiko eines Richtungsverkehrstunnels wesentlich geringer ist als das eines vergleichbaren Gegenverkehrstunnels. Die Einflüsse der untersuchten Parameter können bei unterschiedlichen Betriebsweisen verschieden sein. Aus diesem Grund ist eine separate Darstellung von Gegen- und Richtungsverkehrstunnel in den Richtlinien zu empfehlen. Folgende Schlussfolgerungen konnten abgeleitet werden: Tunnel mit Gewölbequerschnitt bis 1 200 m Länge und Längslüftung bieten ein ausreichendes Sicherheitsniveau (vergleichbar einer Rauchabsaugung) und Tunnel mit Rechteckquerschnitt haben ein höheres Brandrisiko, speziell bei der Kombination mit einer höheren Längsneigung (3 %).

Veröffentlichung