Für Dimensionierungsberechnungen von Asphaltaufbauten werden nationalspezifische Verfahren verwendet, sowohl bei der labortechnischen Prüfung der zu untersuchenden Asphalte, als auch bei der rechnerischen Dimensionierung. Neben den materialspezifischen Kennwerten werden weitere objektbezogene Randbedingungen, wie die Verkehrsverteilung, das Klima und der Aufbau berücksichtigt, die nationale Unterschiede aufweisen. Im Rahmen des Projekts wurden die Dimensionierungsverfahren in Deutschland und Frankreich vergleichend gegenüber gestellt. Dabei wurden zunächst die labortechnischen Untersuchungen, also der Spaltzug-Schwellversuch auf deutscher Seite und die Zweipunkt-Biegeprüfung auf französischer Seite, anhand von Untersuchungen von deutschen und französischen Standardasphalten bewertet. Es konnte kein direkter Zusammenhang zwischen der Asphaltzusammensetzung und den Differenzen der Steifigkeiten und Ermüdungen aus dem Spaltzug-Schwellversuch und der Zweipunkt-Biegeprüfung festgestellt werden. Für die Dimensionierungsberechnungen wurden die übrigen nationalspezifischen Eingangsdaten vergleichend gegenübergestellt. Die Berechnung der Verkehrsbelastung ist in Deutschland und Frankreich sehr ähnlich, jedoch werden in Frankreich weniger Faktoren berücksichtigt. Die Verkehrsbelastungen lassen sich jedoch durch einfache Faktoren umrechnen. Die in diesem Projekt mit PaDesTo® berechneten Variationen des deutschen und französischen Aufbaus sollten ebenfalls mit dem Programm Alizé® dimensioniert werden. Anhand der resultierenden Spannungen und Dehnungen sowie des Ermüdungsstatus beziehungsweise der Nutzungsdauer sollten die Auswirkungen der Variationen auf das Dimensionierungsergebnis analysiert und bewertet werden, um abschließend eine Empfehlung für eine Anpassung der Dimensionierungsmethoden erstellen zu können.