Ziel der Forschungsarbeit ist es, die Anwendbarkeit und Aussagekraft von Thermografieuntersuchungen auf Brücken-/Parkdeck-Belagsystemen zu überprüfen. Dabei werden zunächst sämtliche Einflussfaktoren auf die Interpretierbarkeit der IR-Aufnahmen (thermodynamische Eigenschaften der beteiligten Baustoffe und geometrische und optische Randbedingungen vor Ort) durch Erstellung von IR-Aufnahmen von Asphaltbelagsober­flächen unter Variation der Oberflächenbeschaffenheit, Wetterbedingungen, Kameraposition, etc. im Feld wie auch an im Labor hergestellten Asphalt-Probeplatten untersucht. Zur Anpassung der Kameraeinstellungen (insbesondere Reflexionsgrad) werden die ermittelten Oberflächentemperaturen mit konventionell gemessenen Referenztemperaturen verglichen. Für die Umsetzung der daraus gewonnen Erkenntnissen in die Praxis wird anschließend eine Arbeitsanleitung erarbeitet. Die Anwendbarkeit des Thermografieverfahrens soll abschließend an Beispielen aus der Baupraxis unter Beweis gestellt werden. Da bereits während und zwischen einzelnen Bauphasen ein mängelfreier Einbau durch eine zerstörungsfreie Prüfung mittels Thermografie sichergestellt bzw. rechtzeitig eine Gegenmaßnahme eingeleitet werden kann, ergeben sich große Vorteile für KMU. Es sind Kosteneinsparungen durch die Vermeidung einer Sanierung des gesamten Abdichtungs- und Tragsystems im Nachhinein möglich. Durch die neue Messmethode soll ebenfalls die Dokumentation einer einwandfreien Einbauleistung nach Einbau ermöglicht werden, um eventuellen Mängelansprüchen zu begegnen.