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Untersuchung von Maßnahmen zur Prävention von Überholunfällen auf einbahnigen Landstraßen
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IDN 0
Forschungsstelle Technische Universität Berlin, Fachgebiet Straßenplanung und Straßenbetrieb (Prof. Dr.-Ing. T. Richter)
Bearbeiter Richter, T.
Ruhl, S.
Auftraggeber Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Unfallforschung der Versicherer, Berlin
Stand Abschluss: März 2014

Landstraßen weisen über 60 Prozent der Getöteten bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland auf. Überholunfälle gehören hierbei mit zu den folgeschwersten Unfällen auf deutschen Außerortsstraßen. Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erfolgt in den Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt eine umfassende Analyse der Straßennetz- und Unfalldaten. Die Grundlage der Untersuchung war die Identifizierung von unfallauffälligen Landstraßenabschnitten in den fünf ausgewählten Bundesländern Deutschlands. Hierzu mussten die Straßeninformationsbanken und Unfalldatenbanken aufbereitet und miteinander verknüpft werden. Anschließend diente eine makroskopische Unfallanalyse durch die Berechnung von Unfallkenngrößen dazu, eine Rangfolge mit denen am stärksten mit Überholunfällen belasteten Landstraßen im Untersuchungsgebiet zu erhalten. Die 500 unfallauffälligsten Landstraßenabschnitte wurden in einer Netzanalyse weiter bearbeitet, wobei durch Streckenbefahrungen die angeordneten Überholverbote (Markierung und Beschilderung) sowie Geschwindigkeitsbeschränkungen erhoben und die Überholunfälle diesen unterschiedlichen Bereichen von verkehrsrechtlichen Anordnungen zugeordnet wurden. Darauf aufbauend wurde für die ersten 100 Untersuchungsstrecken der Rangfolge eine Nachtrassierung und Sichtweitenermittlung durchgeführt. Durch die Überlagerung der vorhandenen Sichtweiten und verkehrsrechtlichen Anordnungen sowie der Unfallpositionen wurden Zusammenhänge dieser Parameter auf die Unfallentstehung abgeleitet. Abschließend erfolgte auf insgesamt 50 ausgewählten unfallauffälligen Strecken eine mikroskopische Detail- bzw. Fahrverhaltensanalyse zu Überholvorgängen mittels Videobeobachtungen. Neben dem Unfallgeschehen wurde somit auch das Überholverhalten unter verschiedenen Streckencharakteristiken (vorhandene Überholsichtweiten) und verkehrsrechtlichen Vorgaben analysiert und Maßnahmen zur Vermeidung von Überholunfällen abgeleitet.

Veröffentlichung