0606 120 | |
Psychoakustische Wirkung von Fahrbahnmarkierungen | |
2.353 | |
IDN 708976 | |
Forschungsstelle |
HEAD acoustics GmbH, Herzogenrath |
---|---|
Bearbeiter |
Müller, M. Fiebig, A. Telle, A. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn |
Stand | Abschluss: Januar 2014 |
Im Straßenverkehr kann das Überfahren von Fahrbahnmarkierungen zu erhöhten Geräuschemissionen führen, welche neben dem erhöhten Schalldruckpegel aufgrund ihrer psychoakustischen Eigenschaften die Lästigkeit von Straßenverkehrsgeräuschen stark beeinflussen können. Wegen ihrer vom Typ der Markierung abhängigen speziellen Geräuscheigenschaften (z. B. Tonalität) kann die entfernungsabhängige Lästigkeit nicht allein mit der entfernungsabhängigen Abnahme des Schalldruckpegels valide vorhergesagt werden. Für die Ableitung von Mindestabständen von der betreffenden Fahrbahn zur Wohnbebauung zur Vermeidung von Lärmbelästigung muss die durch das Überrollen von Fahrbahnmarkierungen hervorgerufene psychoakustische Wirkung systematisch untersucht werden. Hierfür wurden Messungen von Markierungsüberfahrten mithilfe von Kunstkopfmesssystemen in unterschiedlichen Entfernungen durchgeführt, welche anschließend akustisch und psychoakustisch analysiert und anhand von Hörversuchen perzeptiv bewertet wurden. Für die Untersuchung wurden drei verschiedene Agglomeratmarkierungen (eine regelmäßige und zwei unregelmäßige) ausgewählt, welche mit verschiedenen Fahrzeugtypen und unterschiedlicher Bereifung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten überfahren wurden. Das Überfahren der untersuchten Agglomeratmarkierungen führt zu einer deutlichen, von der Markierungsart abhängigen Erhöhung des Schalldruckpegels. Die Auswertung der durchgeführten Hörversuche zeigte, dass die Lästigkeit der Markierungsüberfahrten im Wesentlichen durch die Lautheit und Tonalität bestimmt wird. Durch eine Metrik, die eine gewichtete Kombination von Lautheit und Tonalität darstellt, ist es möglich, die Lästigkeit für unterschiedliche Entfernungen zuverlässig vorherzusagen. Für ein kontinuierliches Überrollen der Markierung wurde ein äquivalenter Pegelzuschlag von 10 dB(A) ermittelt. Für das kurzzeitige Überrollen der Markierung wird ein äquivalenter Pegelzuschlag von 5 dB(A) vorgeschlagen. |
|
Veröffentlichung | <p>Müller, M.; Telle, A.; Fiebig, A.: Psychoakustische Wirkung von Fahrbahnmarkierungen, 2015, 68 S.<br>(Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVI, Bonn) H. 1116). - ISBN 978-3-95606-169-1</p><p>Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen, Teil: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 98, 2015</p> |