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Methodik zur Hochrechnung von GIDAS-Daten auf Europa | |
82.577 | |
IDN 0 | |
Forschungsstelle |
Innovationsgesellschaft Technische Universität Braunschweig mbH |
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Bearbeiter |
Meyer, M. Kreiß, J.-P. Feng, G. Krampe, J. Nieburg, T. |
Auftraggeber |
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) |
Stand | Abschluss: September 2014 |
Basierend auf der detaillierten Unfalldatenbank GIDAS wurde mithilfe von Entscheidungsbaumverfahren eine Hochrechnungsmethodik zur Prognose der Verletzungsverteilung in schweren Verkehrsunfällen für europäische Länder entwickelt. Dabei ist ein schwerer Verkehrsunfall durch mindestens eine in diesem Unfall schwer oder tödlich verletzte Person gekennzeichnet. Die Grundidee der Methodik ist eine Zerlegung von Verkehrsunfällen in eine Vielzahl von spezifischen Szenarien, für die die Verletzungsverteilungen aus GIDAS auf das zu prognostizierende Land (Zielland) übertragen werden können. Für diese Zerlegung wird die für das Zielland vorliegende Unfallinformation verwendet. Die Verteilung über die verschiedenen Unfallszenarien wird aus dem Zielland ermittelt. Für Länder mit geringer Unfallinformation (zum Beispiel lediglich Vorliegen von wenigen Randverteilungen) und für Länder, für die lediglich Informationen über in Verkehrsunfällen getötete Personen vorliegen, kann die entwickelte Methodik unter Zuhilfenahme des sogenannten Iterative Proportional Fittings ebenfalls eingesetzt werden. Die entwickelte Methodik wurde an polizeilichen Unfalldaten für Schweden (Zeitraum 2002 bis 2012) und das Vereinigte Königreich (Zeitraum 2004 bis 2010) evaluiert und besitzt in der Klasse der schweren Verkehrsunfälle eine gute bis sehr gute Prognosequalität. Für den Vergleich der Verletzungsverteilungen in den einzelnen Unfallszenarien in GIDAS einerseits und in dem Zielland andererseits wurde ein Testverfahren auf Ähnlichkeit von Verteilungen entwickelt. Als eine wesentliche Anwendungsmöglichkeit der entwickelten Methodik wird die Hochrechnung von Effekten von (zukünftigen) Sicherheitssystemen, deren Wirkungsweise lediglich anhand der sehr detaillierten GIDAS-Unfalldaten beurteilt werden kann, dargestellt. |
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Veröffentlichung |