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Instandsetzung und Verstärkung von orthotropen Platten mit hochfestem Beton
15.566
IDN 0
Forschungsstelle Leonhardt, Andrä und Partner GmbH, Stuttgart
Universität Stuttgart, Materialprüfungsanstalt, Bereich Bauwesen (Prof. Dr.-Ing. H. Garrecht)
Bearbeiter Lehmann, T.
Mansperger, T.
Hofmann, M.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: August 2016

Bei der Brücke Beimerstetten erfolgt als Pilotprojekt in Deutschland eine Verstärkung einer orthotropen Platte mit stabstahlbewehrtem hochfestem Stahlfaserbeton, dessen Verbund mit dem Deckblech über eine zuvor verklebte Splittschicht hergestellt wird. Diese Verstärkungsmethode wurde in den Niederlanden entwickelt und bei Pilotprojekten eingesetzt. Die Brücke Beimerstetten ist als Einfeldträger mit einer Spannweite von 40,35 m als einzelliger, stählerner Hohlkasten ausgebildet. Vor dem Einbau des Betons wurden Probeplatten hergestellt, die zur versuchstechnischen Untersuchung der Methode unter Baustellenbedingungen herangezogen wurden. Bei der dritten Probeplatte konnte durch den Einsatz einer druckluftbetriebenen Rüttelbohle, unterstützt durch Flaschenrüttler, ein vollflächiger Verbund des hochfesten Betons mit dem geklebten Splitt nachgewiesen werden. Der Einbau des stabstahlbewehrten hochfesten Stahlfaserbetons ist sehr anspruchsvoll und benötigt unter erschwerten Bedingungen in einer Einhausung eine große Anzahl gut geschultes Personal. Am Bauwerk durchgeführte Verformungs- und Dehnungsmessungen konnten im laufenden Baustellenbetrieb nur eingeschränkt durchgeführt werden. Über numerische Berechnungen wurde das Tragverhalten der orthotropen Fahrbahnplatte ohne Belag, mit Asphaltbelag bei unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und mit dem Aufbeton ermittelt. Der Abgleich von Mess- und Rechenergebnissen lässt auf einen vollen Verbund zum Zeitpunkt der Messungen schließen. Im Vergleich mit alternativen Verstärkungsmethoden zeigt das Pilotprojekt Beimerstetten gute Verstärkungseigenschaften und eine deutliche Verbesserung des Ermüdungswiderstands der orthotropen Platte. Hinsichtlich der Dauerhaftigkeit des Verstärkungsverfahrens liegen unzureichende Erkenntnisse vor.

Veröffentlichung