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Möglichkeiten und Grenzen zur Deckung des öffentlichen und privaten Stellplatzbedarfs in verkehrsberuhigten Altbaugebieten
1.070
IDN 702116
Forschungsstelle Universität (TH) Karlsruhe, Institut für Straßen- und Verkehrswesen (Prof. Dr.-Ing. R. Schnüll)
Bearbeiter Kortenhaus, T.
Auftraggeber Bundesminister für Verkehr, Bonn
Stand Abschluß: Juli 1984

Die Bewohnbarkeit innenstadtnaher Altbaugebiete ist unter anderem durch die Wiedergewinnung öffentlicher Freiflächen und dazu vor allem durch die Unterbringung möglichst vieler Kraftfahrzeuge auf Privatgrund zu fördern. Dabei ist nach Erfahrungen aus Neubaugebieten der Verkauf bzw. die Vermietung privater Stellplätze weniger zielgerichtet als ihre tatsächliche Nutzung. Durch die ausführlich dokumentierte Analyse des Parkverhaltens von Bewohnern innenstadtnaher Altbaugebiete mit voller Wahlfreiheit des jeweiligen Abstellorts, nämlich den Inhabern privater Stellplätze, gelang es, Einflüsse auf die Nutzung von Sammelstellplatzanlagen nachzuweisen. Danach sind - neben unbeeinflußbaren Größen wie Abstelldauer, Reisehäufigkeit am Tag oder Uhrzeit des Abstellens - insbesondere die Gehweitenkonkurrenu zur Wohnung zwischen privetem Stellplatz und dem nächsten freien Parkplatz im öffentlichen Straßenraum, die Gehweite zwischen Wohnung und privatem Stellplatz, der Parkdruck im öffentlichen Straßenraum und die leichte Zugänglichkeit des einzelnen privaten Stellplatzes ohne Aussteigen entscheidend für die Benutzung der privaten Stellplätze. Durch eine Berücksichtigung der daraus abgeleiteten Empfehlungen läßt sich die tagsüber z. Z. fast überall vorhandene, erhebliche Reserve an Stellpiätzen zugunsten des Rückgewinns öffentlicher Freiflächen verringern. Aus den Nutzungsuntersuchungen wurde abschließend ein Gesamtkonzept für den ruhenden Verkehr in innenstadtnahen Altbaugebieten abgeleitet. Darin werden für unterschiedlich strukturierte Gebietstypen Maßnahmenbündel aus öffentlichen und privaten Stellplatzanlagen, Sonderparkberechtigungen für Anwohner und begleitenden Maßnahmen wie Überwachung des ruhenden Verkehrs, Umgestaltung des Straßenraums, Nutzungsänderung der Baustrukturen und ÖPNV-Förderung empfohlen.

Veröffentlichung