Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde untersucht, inwieweit sich eine Aufgrabung auf den baulichen Zustand einer Straße auswirkt. Das Untersuchungsprogramm beinhaltet messtechnische und visuelle Zustandserfassungen und -bewertungen (ZEB), Georadar- und Tragfähigkeitsmessungen sowie Bohrkernuntersuchungen. Im Laufe der Projektbearbeitung wurde festgestellt, dass die bestehende Datenlage für verlässliche Prognosen zur Zustandsentwicklung der Aufgrabungen wegen fehlender Informationen wie dem Zustand bei der Herstellung nicht ausreichend ist. Die durchgeführten Untersuchungen waren für die Fragestellung zum Teil nur bedingt geeignet. Dies trifft besonders auf die messtechnische ZEB und die Tragfähigkeitsmessungen zu. Die visuelle ZEB sowie die Bohrkernuntersuchungen stellten sich hingegen als geeignete Bewertungsverfahren heraus. Zur Beurteilung des Ist-Zustands der Aufgrabungen wurde eine Bewertungsmatrix entwickelt. Diese berücksichtigt neben der ZEB auch die Ergebnisse der Georadarmessungen und Bohrkernuntersuchungen und stellt einen ersten Ansatz für eine Arbeitshilfe zur Zustandsbewertung einzelner Aufgrabungen dar. Auch wenn der genaue Einfluss nicht quantifizierbar ist, zeigen die Untersuchungen, dass ein Einfluss auf die Dauerhaftigkeit des Straßenoberbaus gegeben ist. So wurden bei der visuellen ZEB für die Aufgrabungen gegenüber der jeweiligen bestehenden Fahrbahn ein im Mittel um etwa 0,5 schlechterer Zustandswert erfasst. Im Wesentlichen wird dieser durch mangelhaft hergestellte Aufgrabungen beeinflusst. Deshalb sollte zwingend bei der Herstellung und Güteüberwachung das FGSV-Regelwerk beachtet werden.