Mit dem Ziel einer Evaluierung der in Deutschland üblichen Bauweisen mit Betondecke wurden bestehende Strecken mit unterschiedlichen Tragschichten untersucht. Dafür wurde von insgesamt 46 Strecken umfangreiches Datenmaterial erhoben, welches den aktuellen Fahrbahnzustand charakterisiert. Die entsprechenden Untersuchungen umfassten Laboranalysen zu den Materialeigenschaften (Festigkeit, E-Modul, Wärmedehnzahl), die Feststellung des aktuellen Schädigungszustands und die Ermittlung der schon ertragenen und künftig zu erwartenden Belastung aus Verkehr und Temperatur. Bestandteil des Projekts war weiterhin die Erarbeitung einer Methodik zur langfristigen Prognose der Entwicklung des Schädigungszustands. Das entwickelte Verfahren berücksichtigt die konkret vorliegenden Materialeigenschaften, den aktuellen Schädigungszustand und die Einwirkungen jeweils mit ihrer zeitlichen Entwicklung. Die Streuung maßgebender Einflussgrößen findet ebenfalls Beachtung. Als maßgebliches Kriterium für die Schädigung wird die Ausfallrate (Anteil gebrochener Platten) benutzt. Das neue Berechnungsverfahren steht für künftige Untersuchungen zur Lebensdauer von Betonfahrbahnen zur Verfügung. Unter Benutzung des erhobenen Datenmaterials wurden mit dem neuen Prognoseverfahren die verschiedenen Strecken bezüglich ihrer Dauerhaftigkeit untersucht. Im Ergebnis zeigte sich, dass alle der in Deutschland üblichen Bauweisen geeignet sind, um Betonfahrbahnen mit hoher Dauerhaftigkeit herzustellen. Eine eindeutige Präferenz für eine bestimmte Bauweise lässt sich aus den Ergebnissen nicht ableiten.