0603 492 | |
Evaluation des Zielgruppenprogramms "Aktion junge Fahrer" (DVW) - Phase II | |
81.014 | |
IDN 0 | |
Forschungsstelle |
Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für empirische Soziologie (Prof. Dr. M. Abraham) |
---|---|
Bearbeiter |
Funk, W. Zensen, R. Bender, D. Rossnagel, T. Bochert, M. Detert, F. Erhardt, L. Hellwagner, T. Karg, V. M. Kondrasch, J. Schubert, H. Hummel, T. Barth, A. |
Auftraggeber |
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) |
Stand | Abschluss: August 2018 |
Die Evaluation untersucht die Wirkung von Verkehrssicherheitstagen an Schulen im Programm "Aktion junge Fahrer" (AjF) der Deutschen Verkehrswacht (DVW). Hierzu wurden in einem Prüf-/Kontrollgruppendesign 5 227 Jugendliche und junge Erwachsene bis zu drei Mal befragt. Außerdem liegt zu 190 Verkehrssicherheitstagen ein "Datenblatt Aktionstag" vor. An der separaten Befragung der Mitwirkenden an AjF nahmen 270 Ehrenamtliche teil. Aufgrund des Erhebungsdesigns unterscheiden sich Teilnehmer und Nichtteilnehmer an AjF in geringem Ausmaß hinsichtlich soziodemografischer Merkmale und ihres Status der Verkehrsteilnahme. Allerdings trifft AjF nicht auf eine inhaltlich selektive Zielgruppe mit besonderer Affinität zum Thema "Verkehrssicherheit". Die AjF-Ziele, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine adäquatere Selbsteinschätzung, eine erhöhte Gefahrensensibilisierung und ein sichereres Verhalten im Straßenverkehr zu vermitteln, werden nur teilweise erreicht. Kurzfristig zeigen sich zum Teil Einstellungsänderungen, die den Zielsetzungen entgegenstehen, es sind jedoch auch eine bessere Einschätzung von Fähigkeiten zur Gefahrenerkennung, -vermeidung und -bewältigung sowie eine ausgeprägtere Gefahrenwahrnehmung zu beobachten. Langfristig zeigen sich in den quantitativen Prä-/Post-Messungen der itembasierten Analysen vereinzelt Effekte, die mit den Zielsetzungen von AjF in Einklang stehen. Anhand der subjektiven Selbsteinschätzungen der Jugendlichen ist überwiegend von positiven Wirkungen durch AjF auszugehen. Bezüglich der Umsetzungstreue zeigt sich eine große Heterogenität in der Umsetzungsrealität, die auch auf eine fehlende Qualifizierung der Ehrenamtlichen hindeutet. Insgesamt zeigt die Wirkungsevaluation das grundsätzliche Potenzial des Zielgruppenprogramms AjF auf. Die weitere Förderung von AjF durch das BMVI sollte an die Umsetzung der ganzen Breite des Programmangebots (Aktionselemente und Projektbausteine) gebunden werden. Der Evaluationsbericht endet mit Ansatzpunkten zur Optimierung des Zielgruppenprogramms hinsichtlich Programminhalten, -organisation und -steuerung. |
|
Veröffentlichung |