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Sicherung von Radfahrern an städtischen Knotenpunkten
8925
IDN 704463
Forschungsstelle Universität Hannover, Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau (Prof. Dr.-Ing. R. Schnüll)
PGV – Planungsgemeinschaft Verkehr, Hannover
Bearbeiter Lange, J.
Alrutz, D.
Fabian, I.
Kölle, M.
Fechtel, H.W.
Stellmacher-Hein, J.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: April 1992

Radfahrer sind an städtischen Verkehrsknotenpunkten oft in einem hohen Maße Unfallgefahren und Risiken ausgesetzt. Nach wie vor bestehen in einer Reihe von wichtigen Detailpunkten Unklarheiten darüber, wie der Radverkehr in diesen Bereichen zweckmäßigerweise zu führen ist. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des Forschungsprojektes mit Hilfe umfangreicher empirischer Untersuchungen (Unfallanalysen, Verhaltensbeobachtungen) und von Modellrechnungen aus einer ganzheitlichen Sichtweise heraus abgeklärt, wie bestimmte Arten der Führung und Behandlung geradeausfahrender Radfahrer an Knotenpunkten im Verlauf städtischer Hauptverkehrsstraßen einzuschätzen sind. Die untersuchten Fragestellungen betreffen die Markierung bzw. Aufpflasterung von Radwegen an Einmündungen von Erschließungsstraßen mit Wartepflicht, das Maß der Absetzung von Radfahrerfurten vom Rand der übergeordneten Straße an Knotenpunkten ohne bzw. mit Lichtsignalanlage, die Führung geradeausfahrender Radfahrer an freien Rechtsabbiegefahrbahnen mit Dreiecksinsel sowie die Führung der Radfahrer an großen Kreisverkehrsplätzen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden Empfehlungen zur Radverkehrsführung an Knotenpunkten abgeleitet, die auf einer Abwägung zwischen verschiedenen Zielfeldern und Nutzungsansprüchen beruhen (Verkehrssicherheit,Verkehrsqualität für Kraftfahrzeug- und Radverkehr, Leistungsfähigkeit, stadtgestalterische Aspekte). Die Arbeitmacht deutlich, daß im Bereich von Knotenpunkten noch wesentliche radverkehrsbezogene Sicherheitsreserven durch Entwurfsmaßnahmen mobilisierbar sind. Eindeutig "beste Lösungen" und eine eindeutig richtige "Entwurfsphilosophie" gibt es nach den Erkenntnissen des Projektes offenbar auch für Radverkehrsanlagen nicht. Jedes Entwurfselement für den Radverkehr hat vielmehr aus ganzheitlicher Sicht (Sicherheit, Leistungsfähigkeit, Nutzungskonkurrenzen, Gestaltqualität) Vor- und Nachteile, die eine sorgfältige, einzelfallbezogene Abwägung erfordern. Die vorliegende Arbeit liefert hierzu wichtige Entscheidungsgrundlagen.

Veröffentlichung