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Asphaltdeckschicht auf durchgehend bewehrter Betondecke: wissenschaftliche Begleitung einer Versuchsstrecke in Kompositbauweise während der Betriebsphase
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IDN 709346
Forschungsstelle Ingenieurgesellschaft für Straßenwesen Aachen mbH (ISAC GmbH)
RWTH Aachen, Institut für Straßenwesen, (Dr.-Ing. A.G. Hernandez)
AB-Roads, B-1081 Brüssel
Bearbeiter Schulze, C.
Renken, L.
Neumann, J.
Liu, C.
Moharekepour, M.
Braun, N.
Beeldens, A.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Bonn
Stand Abschluss: April 2024

Ziel des Forschungsvorhabens ist die wissenschaftliche Bewertung von Straßenaufbauten in Kompositbauweise, das heißt Asphaltdeckschicht auf durchgehend bewehrter Betondecke (DBB). Zur Analyse standen fünf Strecken in Deutschland, drei Strecken in Belgien und eine Strecke in Polen zur Verfügung. Diese Strecken bilden unterschiedliche Bauweisen beziehungsweise Ausführungsvarianten der DBB sowie der DBB-Kompositbauweise ab. Ergänzend wurden zwei Sonderbauweisen (Kompositbauweise als Plattenbauweise, DBB mit Bewehrung aus mit Harz verklebten Glasfasern) betrachtet. Streckenbegehungen zeigen, dass diese Versuchsstrecken bisher kaum nennenswerten Schäden, wie zum Beispiel Punch-Outs oder Blow-Ups, aufweisen. Die Rissabstände sowie die Rissöffnungsweiten der untersuchten Strecken wurden klassifiziert. Wenn die DBB angemessen geplant, gebaut und im Gesamtsystem mit einer guten Unterlage kombiniert wird, sind Lebensdauern von bis zu 50 Jahren zu erwarten. Die Analyse der Untersuchungsstrecken deutet darauf hin, dass die Ausführung der DBB auf einer Asphaltzwischenschicht (AZSuB) auf einer hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT) die Vorzugsbauweise darstellt. In Kombination mit einer gesteuerten Rissbildung, das heißt einer Kerbung der DBB nach der Herstellung, können durch diesen Konstruktionsaufbau gleichmäßige Rissbilder erzielt werden. Zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften ist zudem die Ausführung als Kompositbauweise, das heißt in Kombination mit einer Asphaltüberbauung, von Vorteil. Die Kompositbauweise hat das Potenzial, die Lebensdauer einer DBB sowie den Fahrkomfort weiter zu steigern sowie Lärmemissionen zu senken. Die Überbauung kann dabei kurz nach der Herstellung der DBB (nach ein bis zwei Winterperioden) oder zu einem späteren Zeitpunkt (zum Beispiel nach ca. 30 Jahren) erfolgen. Auf Grundlage der Ergebnisse des Forschungsprojektes kann abgeleitet werden, dass die Bauweise weiterverfolgt und die praktische Umsetzung in Deutschland gefördert werden soll.

Veröffentlichung