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Aktualisierung und redaktionelle Überarbeitung zur Übertragung der Forschungsergebnisse zum Radverkehr in der Stadt in die Schriftenreihe "Forschung Stadtverkehr"
70.354/90
IDN 705751
Forschungsstelle SNV Studiengesellschaft Nahverkehr mbH, Bergisch Gladbach
BIS Büro für integrierte Stadt- und Verkehrsplanung Bader, Thiemann und Partner, Bonn
IVU Gesellschaft für Informationsverarbeitung, Verkehrsberatung und angewandte Unternehmensforschung mbH, Berlin
Bearbeiter Luda, H.
Wewers, B.
Kampschulte, O.
Draeger, W.
Thiemann, H.-J.
Bracher, T.
Kost, E.
Gwiasda, P.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Februar 1991

Eine Beeinflussung der Fahrradnutzung ist möglich: Beispiele für die Realisierung der Potentiale zeigen, daß in "fahrradfreundlichen" Kleinstädten mehr als 40 % aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Einflußfaktoren der Fahrradnutzung sind: 1. Fahrradverfügbarkeit/Fahrradtyp; 2. Wetter, Topographie und Entfernung; 3. Verkehrsbedingungen/Radwege: Im Freizeitverkehr und für weniger erfahrene Radfahrer sind Radwege und Nebenstraßen mit geringem Autoverkehr, im Alltagsverkehr vor allem kurze Reisezeiten unter Einbeziehung der Hauptverkehrsstraßen von Bedeutung; 4. Parkplatzprobleme/ Sachzwänge: Sobald Parkplatzprobleme das Autofahren erschweren, steigt die Bereitschaft zum Radfahren; 5. Einstellung/Image: Das baulich-technische Repertoire zur Führung und Sicherung des Fahrradverkehrs hat sich in den letzten Jahren wesentlich erweitert; 6. Maßnahmen im Fahrbahnraum, - z.B. Verbindung mit flächenhafter Verkehrsberuhigung - rücken zunehmend in den Blickpunkt, während der Bau von Radwegen differenzierter gesehen wird; 7. Für Fahrten von Haustür zu Haustür ist das diebstahlsichere und bequeme Parken von Fahrrädern eine wichtige Planungsaufgabe, auch innerhalb der Gebäude (Wohnblocks, Arbeitsplatzschwerpunkte). Die Entlastungspotenziale durch den Verbund von Fahrrad und Öffentlichem Verkehr für städtische Verkehrsprobleme - etwa durch technische und organisatorische Lösungen ( Bike&Ride, Fahrradstationen) - wurden bislang nicht ausreichend untersucht. Für die Finanzierung der örtlichen Straßen und Radwege können Gemeinden u.a. Zuschüsse zur Finanzierung von Radverkehrsanlagen (Bundesmittel) aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und dem Fernstraßengesetz erhalten. Die Bundesländer haben z.T. weitere Mittel (spezielle Radverkehrsprogramme) aufgelegt. Trotz einer Vielzahl von technischen Neuerungen konnte die Gebrauchstauglichkeit des Fahrrades aufgrund technischer und wirtschaftlicher Innovationshemmnisse nicht entscheidend gesteigert werden. Wachsenden Anforderungen an die Sicherheit von Fahrrädern und Fahrradfahrern wurde durch Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen entsprochen. Zur Förderung der Fahrradnutzung ist das Fahrrad in Zukunft zu einem technischen Gesamtsystem fortzuentwickeln. Umweltschutz, vermiedene Aufwendungen für Kfz-Parkplätze, Gesundheitsförderung durch Bewegung tragen zum volkswirtschaftlichen Nutzen des Radverkehrs bei. Arbeitsplätze in der Fahrradbranche und der Bauindustrie werden durch das Fahrrad geschaffen. Das Fahrrad leistet als sozial wichtiges Verkehrsmittel einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung städtischer Lebensqualität und Mobilität.

Veröffentlichung Luda, H.; Kampschulte, O.; Wewers, B. u.a.: Zusammenfassende Auswertung von Forschungsarbeiten zum Radverkehr in der Stadt. Forschung Stadtverkehr, Reihe Auswertungen (BMV, Bonn) H. A7, 1991, 191 S.