Viele Hersteller bieten mittlerweile Fahrzeuge mit sogenannte teilautomatisierter Fahrfunktion an, bei denen die Fahrzeuge die Längs- und Querführung übernehmen, der Fahrer jedoch weiterhin in der Verantwortung der Fahraufgabe bleibt und jederzeit bei Systemgrenzen oder -fehlern korrigierend in die Fahrzeugführung eingreifen muss. Bislang existieren noch keine standardisierten Verfahren zur Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit und Sicherheit von Fahrzeugen mit teilautomatisierten Fahrfunktionen. Ziel des Projekts war daher die Entwicklung eines standardisierten Bewertungsinstruments für Mensch-Maschine- Schnittstellen dieser Systeme. Dazu wurde eine Checkliste entwickelt, die im Rahmen einer heuristischen Evaluation von Human-Factors-Experten zur Beurteilung, ob Mindestanforderungen an die Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle sowie das Benutzerhandbuch erfüllt sind, eingesetzt werden kann. Für eine sichere Fahrzeuginteraktion soll ein korrektes mentales Modell durch die Bereitstellung von korrektem und verständlichem Systemwissen sowie ein korrektes System- und Situationsbewusstsein in der konkreten Bedien- und Fahrsituation gefördert werden. Die Items der Checkliste wurden aus bestehenden Standards und Gestaltungsrichtlinien abgeleitet. Die Items sind auf eine Erfüllung verschiedener Human-Factors-Guidelines formuliert, ohne konkrete Vorgaben zu machen, wie die bewerteten Anzeigen, Systemausgaben und -beschreibungen genau ausgestaltet sein müssen. Die Anwendung der Checkliste wurde im Rahmen von zwei Realfahrstudien und einer Fahrsimulatorstudie erprobt. Ziel war die Überprüfung der Validität, das heißt kann die Checkliste unterschiedlich gute Mensch-Maschine-Interaktionskonzepte voneinander unterscheiden sowie der Reliabilität, das heißt inwieweit kommen unterschiedliche Rater bei der Bewertung eines Systems auf vergleichbare Ergebnisse. Ergebnisse der Erprobungsphasen fanden Eingang in die Optimierung der Checkliste und des Anwendungsverfahrens.