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Bemessung von Radverkehrsanlagen unter verkehrstechnischen Gesichtspunkten | |
77.450/00 | |
IDN 707035 | |
Forschungsstelle |
PTV Planung Transport Verkehr AG, Karlsruhe BIS Büro für integrierte Stadt- und Verkehrsplanung GmbH, Bonn |
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Bearbeiter |
Draeger, W. Falkenberg, G. Blase, A. Bonfranchi, T. Coss, L. Kautzsch, L. Stapf, H. Vortisch, P. Zimmermann, A. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn |
Stand | Abschluss: Oktober 2002 |
Verfahren zur Bemessung von Radverkehrsanlagen unter verkehrstechnischen Gesichtspunkten (Verkehrsmenge, Geschwindigkeit, Kapazität der Anlage, Qualität des Verkehrsablaufs) fehlen bisher in den einschlägigen Regelwerken. Empirische Untersuchungen ( Verkehrsablaufanalysen mittels Videobeobachtung und Verfolgungsfahrten per Fahrrad) zur Geschwindigkeit und Verkehrsdichte des Radverkehrs bei mehr als 20 Radverkehrsanlagen und bei Führung auf der Fahrbahn wurden durchgeführt. Mit GPS-Geräten konnten die Fahrgeschwindigkeiten kontinuierlich erfasst und schließlich grafisch dargestellt werden. Modellrechnungen wurden mit dem mikroskopischen Verkehrsflusssimulationsprogramm VISSIM angestellt. Eine multivariate statistische Auswertung der so gewonnenen Daten belegt eine Beeinflussung der Geschwindigkeiten durch die Art der Radverkehrsanlage, Richtungsbetrieb, Steigung. Subjektive Einflüsse wie Alter, Geschlecht, Konstitution, Art des Fahrrades führen zu sog. "Wunschgeschwindigkeiten", weswegen die Geschwindigkeit nicht als Indikator der Verkehrsqualität geeignet ist. Auch der Einfluss der Verkehrsstärke allein erweist sich als ungeeignet zur Beschreibung der Verkehrsqualität. Nimmt man die Ergebnisse der Modellrechnungen (bei denen auch höhere, in der Realität kaum zu beobachtende Verkehrsbelastungen simuliert wurden) zur Beurteilung hinzu, so kann auch für den Radverkehr (auf einem Standard-Radweg von 1,50 m Verkehrsraum-Breite) eine Einteilung in mehrere Qualitätsstufen des Verkehrsablaufs vorgenommen werden. Die Verkehrsdichte k ist dabei das bestimmende Maß, ergänzt um den Anteil frei und unbehindert fahrender Radler und um die Anzahl von Richtungsänderungen im Querverhalten mit Geschwindigkeitsreduzierung. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in eine grundlegende Überarbeitung des Kapitels "Dimensionierung von Radverkehrsanlagen" in das "Handbuch für die Bemessung von Straßen (HBS)" einfließen. |
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Veröffentlichung | Blase, A.; Bonfranchi, T.; Coss, L.: Bemessung von Radverkehrsanlagen unter verkehrstechnischen Gesichtspunkten. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Reihe Verkehrstechnik H. 103, 2003, 37 S. |