Die Kostenannahmen und die Berechnung der jeweiligen Nutzenpunkte wurden in einer Excel-Mappe zusammengestellt, die als Berechnungswerkzeug im Rahmen dieses Forschungsvorhabens entwickelt und dem Bericht beigelegt wird. Mit diesem Werkzeug lassen sich alle getroffenen Annahmen zu Kosten und Nutzen und die Gewichtung in Bezug auf die Anwendungsfelder flexibel anpassen, um verschiedene Szenarien zu berechnen. Da es sich bei den Annahmen gerade in Bezug auf die Kosten um qualifizierte aber vereinfachte Schätzungen handelt, soll der jeweilige Entscheidungsträger für die Durchführung der Kosten-Nutzen-Analyse alle Annahmen prüfen und durch eigene Kostenkalkulationen unter Annahme eines angestrebten Ausbaubedarfs ersetzen. Auf Basis der beispielhaft durchgeführten Berechnungen lassen sich aber bereits Tendenzen ableiten. Aufgrund der viel höheren Kosten der anderen Erfassungsmethoden ergibt sich tendenziell das beste Ergebnis sowohl bei der Betrachtung einer primären Datenquelle als auch bei Hybriden unter Einsatz von FCD (Floating Car Data). Der geforderte webbasierte Prototyp zur exemplarischen Umsetzung eines KPI-Systems wurde auf Basis der Software PTV Optima realisiert. Die Software kann (Echtzeit-)lnputdaten aus verschiedenen Quellen sammeln, geografisch verorten, in eine (GIS-)Datenbank abspeichern und fusionieren, Kenngrößen (KPI) berechnen und auf übersichtliche Art darstellen. Zudem wurde in der gewählten Variante der Echtzeit-Betrieb auf Basis historischer Daten simuliert, sodass auch Daten, die nicht in Echtzeit verfügbar sind, verwendet werden können. Als Untersuchungsgebiet wurde das Autobahnviereck bestehend aus A 5, A 8, A 81 und A 6 zwischen Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart und Heilbronn verwendet. Neben einem Streckennetz und historischen FCD-Geschwindigkeitsdaten von TomTom werden Zählstellendaten und Baustelleninformationen der BASt im Prototyp verwendet. Um verkehrsstärkengewichtete KPI für das gesamte verwendete Netz berechnen zu können, werden die von TomTom gelieferten Stichprobengrößen mithilfe der Zählwerte pauschal hochgerechnet. Der Prototyp ermöglicht auf Basis der vorhandenen Daten die Erstellung verschiedener KPI mit räumlicher oder zeitlicher Aggregation. Einige KPI werden vordefiniert bereitgestellt, wie beispielsweise verkehrsstärkengewichtete Fahrtzeitverluste oder ein Fahrtzeitindex, berechnet aus dem Verhältnis der Reisezeit von TomTom mit der Fahrtzeit bei freiem Verkehrsfluss. Mit einer Evaluierung des Prototyps durch den Betreuerkreis wurde untersucht, wie die Nutzer das System bewerten.