0603 505 | |
Schräglagenangst | |
82.710 | |
IDN 0 | |
Forschungsstelle |
Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet Fahrzeugtechnik (Prof. Dr. rer. nat. H. Winner) Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften WIVW GmbH, Veitshöchheim Auto Mobil Forschung Dresden GmbH - AMFD, Dresden |
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Bearbeiter |
Will, S. Neukum, A. Scherer, F. Winner, H. Pleß, R. Stanglmayr, M. Bäumler, M. Siebke, C. Prokop, G. |
Auftraggeber |
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) |
Stand | Abschluss: Juli 2020 |
Ziel des Projekts FE 82.0710/2018 "Schräglagenangst, war die Analyse gefahrener Schräglagen von Motorradfahrenden. Hierbei wurden sowohl in Alltags- als auch Gefahrensituationen eines möglichst breiten Fahrendenkollektivs untersucht. Zum einen sollten projektseitig untersucht werden, ob ein schräglagenängstlicher Fahrendentyp existiert, der unabhängig von der Fahrsituation ein Überschreiten einer Rollwinkelschwelle vermeidet. Dieses Verhalten kann zu gefährlichen Situationen aufgrund zu hoher Kurvengeschwindigkeiten führen, obwohl diese durch größere Schräglagen vermieden werden könnten. Zum anderen sollten in dem Projekt das Fahrendenverhalten bei situationsbedingtem Nichtausnutzen des möglichen Schräglagenpotenzials analysiert werden. Im Rahmen dessen wurden Methodiken zur Ermittlung des Fahrendenverhaltens in schräglagenängstlichen Situationen sowie zur Ermittlung eines schräglagenängstlichen Fahrendentyps entwickelt. Dazu gehören die Auslegung pseudo-kritischer Manöver zur Untersuchung des Fahrendenverhaltens im Teststreckenversuch sowie ein Fragebogen zur Ermittlung schräglagenängstlicher Fahrendentypen. Ein weiteres Ziel dieses Projekts war die breite Erfassung gefahrener Schräglagen von Motorradfahrenden im Straßenverkehr. Insgesamt werden drei verschiedene Messtechnikkonzepte umgesetzt. Das erste basiert auf einem Messmotorrad für Probandenfahrten im Straßenverkehr. Das zweite auf einer Smartphone-Application ("App"), die im Rahmen des Projekts entwickelt wurde. Bei der Smartphone-Application wurde dabei auf die im Smartphone integrierten Sensoren zurückgegriffen. Das dritte Konzept zielt auf eine Stationärmesstechnik, die für einen Zeitraum von mindestens einem Tag oder länger in Kurvenbereichen aufgestellt werden kann, um dort ein möglichst großes Fahrendenkollektiv beobachten zu können, wenn auch mit Einbußen bei den Kenntnissen über den jeweiligen Fahrendentyp beziehungsweise das individuelle Fahrkönnen. Im nächsten Schritt wurde auf die Umsetzung der erarbeiteten Konzepte in Fahrversuchen eingegangen. Hier wurden zwei verschiedene vordefinierte Streckenabschnitte im Dresdener Umkreis und in der Nähe von Würzburg beschrieben. Zudem wird die Umsetzung der pseudokritischen Manöver bei Teststreckenversuchen in Darmstadt dargelegt. Im Rahmen der Fahrstudien in Würzburg und Dresden konnte aufgezeigt werden, dass sich im Alltag 75 % aller gefahrenen Schräglagen unter einem Schwellwert von 25° befinden. Hierbei weisen Fahrende mit höherer berichteter Schräglagenangst durchschnittlich geringere maximale Rollwinkel und Rollwinkelspektra auf. Weiterhin konnten erste alters- und fahrleistungsbedingte Abhängigkeiten der Schräglagen beobachtet werden. |
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Veröffentlichung | Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen, Teil: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 110, 2021; Schräglagenangst, 2021, 56 S., (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) Fahrzeugtechnik H. F 142). - ISBN 978-3-95606-622-1 |