In dem Forschungsvorhaben wird ein verkehrsträgerübergreifendes Nachhaltigkeitsbewertungssystem für den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) entwickelt. Dieses soll das bestehende Bewertungsverfahren des BVWP um den Aspekt der Nachhaltigkeit ergänzen. Hierfür gilt es die Nachhaltigkeit verschiedener Varianten der Verkehrsinfrastruktur für die Landverkehrsträger Straße, Schiene und Wasserstraße zu bewerten. Für die Bewertung der Nachhaltigkeitswirkung der Bundesverkehrsinfrastruktur werden neun Themenfelder identifiziert: Erreichbarkeit, Verkehrssicherheit, Substanzerhalt / Finanzierung, Treibhausgasemissionen, Luftschadstoffe, Lärm, Flächenverbrauch, Ökosystemschutz und Wasser. Für jedes Themenfeld werden repräsentative Indikatoren ermittelt. Auf der Projekt-Ebene des BVWP findet ein relativer Vergleich zwischen den einzelnen Projektvorschlägen anhand von Effizienzindikatoren statt. Betrachtet werden dabei nur kurzfristige verkehrliche Wirkungen. Auf der Strategie-Ebene des BVWP werden die Gesamtwirkungen verschiedener Handlungsalternativen für verschiedene Zukunftsszenarien mithilfe von Zustands- und Wirkungsindikatoren ermittelt. Betrachtet werden langfristige indirekte Wirkungen der Verkehrsinfrastruktur, wie sekundär induzierter Verkehr oder intermodale Verlagerungen. Dabei wird die Gesamtwirkung in Bezug zu den nationalen Nachhaltigkeitszielen gesetzt, um so den Beitrag des BVWP zu deren Erreichung abzuschätzen. Die Nachhaltigkeitsbewertung erfolgt anhand der Qualitätsstufen A bis F, wobei die Qualitätsstufe C die durch politische Ziele angestrebte Mindestqualität wiedergibt. Die Bewertung auf der Projekt-Ebene und die Bewertung auf der Strategie-Ebene bauen aufeinander auf und sind durch Rückkopplungsschleifen miteinander verbunden. Die Nachhaltigkeitsbetrachtung zeigt auf, wie die Projektvorschläge und Handlungsalternativen des BVWP zum Erreichen der bestehenden nationalen Nachhaltigkeitsziele beitragen.