0505 148 | |
Zweiter Fahrradbericht der Bundesregierung | |
70.760/04 | |
IDN 708017 | |
Forschungsstelle |
Plan & Rat, Büro für kommunale Planung und Beratung, Braunschweig PGV – Planungsgemeinschaft Verkehr, Hannover |
---|---|
Bearbeiter |
Krause, J. Alrutz, D. Bohle, W. Müller, H. Gündel, D. Proell, K. Mund, N. Schäfer, U. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn |
Stand | Abschluss: November 2006 |
Im Jahr 2000 wurde dem Deutschen Bundestag der Erste Fahrradbericht der Bundesregierung vorgelegt. Im April 2002 hat die Bundesregierung den Nationalen Radverkehrsplan 2002-2012 (NRVP) vorgelegt. Der Forschungsbericht "Zweiter Fahrradbericht der Bundesregierung" soll den Ersten Fahrradbericht aktualisieren und den Stand der Umsetzung des NRVP darlegen und bewerten. Er soll damit als Grundlage des Regierungsberichts an den Bundestag dienen. Bei weitgehend stabilen Verkehrsanteilen des Radverkehrs an allen Wegen hat sich die Fahrleistung des Radverkehrs auf über 30 Mrd. Personen-km gesteigert. Dominante Fahrtzwecke sind der Freizeit- und der Einkaufsverkehr. Allerdings ist es zu den Radverkehrsanteilen der Niederlande und Dänemark (27 % bzw. 16 %) noch ein weiter Weg. Gemessen an der gestiegenen Fahrleistung des Radverkehrs ist das Unfallrisiko verringert. Verglichen mit der Entwicklung bei anderen Verkehrsteilnehmergruppen ist allerdings insbesondere die Abnahme der schweren Unfälle deutlich geringer. Zahlreiche Maßnahmen im Bereich des Ordnungsrahmens, der fachlichen Rahmenbedingungen sowie der Öffentlichkeitsarbeit und Koordinierung sind bereits ergriffen oder auf den Weg gebracht. Haushaltsmittel wurden erhöht oder neue Finanzierungsmöglichkeiten (z. B. für nicht-investive Maßnahmen geschaffen). Bezogen auf die Ziele des NRVP bestehen allerdings in folgenden Bereichen noch wesentliche Defizite: (1) Das zentrale Ziel des NRVP, die Erhöhung der Verkehrssicherheit bei gleichzeitig steigendem Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr zu erreichen, ist nicht eingetreten. (2) Die deutliche Steigerung des Radverkehrsanteils in Deutschland (anvisiert bis 2012) ist noch nicht eingetreten bzw. aktuell nicht messbar. (3) Radverkehrsförderung als Bestandteil einer nachhaltigen integrierten Stadt- und Verkehrspolitik ist lediglich in Ansätzen vorhanden. (4) Die unterschiedlichen Bereiche der Radverkehrsförderung (Gesundheit, Arbeit, Wirtschaft, Umwelt) sind nicht ausreichend vernetzt. (5) Bei den Kommunen ist der NRVP - bis auf einzelne Städte - "noch nicht angekommen". Zur weiteren Umsetzung des NRVP sollte der Bund ein Handlungsprogramm für die Jahre 2007-2010 mit konkreten Zielen und Handlungsschwerpunkten definieren. Die einzelnen Handlungsempfehlungen des Forschungsvorhabens haben neben der Gestaltung des rechtlichen Ordnungsrahmens und der Finanzierungsbestimmungen einen Schwerpunkt in den Aufgabenfeldern des NRVP "effiziente Koordinierung", "Maßnahmen für mehr Sicherheit" und "Einladung zum öffentlichen Dialog". Unter Berücksichtigung der begrenzten Haushaltsmittel von Bund, Ländern und Kommunen zielen die Empfehlungen für das Finanzierungssystem auf einen sachgerechten Einsatz und eine effiziente Ausschöpfung bestehender Mittel. |
|
Veröffentlichung |