Zurück Vor
0900 204
Entwicklung einer Prüfsystematik für die Qualitätssicherung von temperaturreduzierten Asphalten
7.315
IDN 0
Forschungsstelle Technische Universität Braunschweig, Institut für Straßenwesen (Prof. Dr. techn. Dipl.-Ing. M. P. Wistuba)
Universität Kassel, Sachgebiet Bau und Erhaltung von Verkehrswegen (Dr.-Ing. K. Mollenhauer)
Bearbeiter Büchler, S.
Mollenhauer, K.
Wistuba, M. P.
Wetekam, J.
Kollmus, F.
Auftraggeber Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: April 2025

Mit dem Forschungsprojekt wurde das Ziel verfolgt, für Zusätze und Technologien zur Herstellung von Temperaturabgesenkten Asphalten (TA-Asphalte) jeglicher Art, einen einheitlichen Nachweis der Temperaturabsenkung im Labor zu entwickeln. Zum Nachweis dieses Vorgehens wurden die relevanten Technologien zur Herstellung von TA-Asphalten bezogen auf ihre Wirkungsweise untersucht: Grenzflächenaktive Zusätze, Rheologie- beziehungsweise Reaktivmodifizierende Zusätze, Mineralische Zusätze (Zeolith), die Schaumbitumen-Technologie und teilweise die bereits bewährten Viskositätsverändernden Zusätze (VVZ). Zunächst wurde das Vorgehen an einem Asphaltmischgut für Asphaltdeckschichten der Sorte AC 11 D S mit fünf temperaturabsenkenden Zusätzen/Verfahren sowohl mit dem Marshall-Verdichtungsgerät, als auch mit dem Walzsektor-Verdichtungsgerät und dem Gyrator überprüft. Zusätzlich wurde der Verformungswiderstand mittels Druck-Schwellversuchen an den hergestellten Probekörpern bewertet. Das Marshall-Verdichtungsgerät erwies sich als geeignetes Verdichtungsverfahren mit einer guten Spreizung bezüglich der Verdichtungstemperaturen, den geringsten Streumaßen und als technisch günstig und einfach in der Handhabung. Die damit temperaturabgesenkt hergestellten Probekörper waren bezüglich des Verformungswiderstands unauffällig. Ein Ausschlusskriterium konnte für kein Verdichtungsgerät gefunden werden. Die Validierung des Vorgehens erfolgte an weiteren vier Asphaltmischgutsorten, welche in Fachkreisen teilweise als kritisch für die Temperaturabsenkung angesehen werden: SMA 8 S, AC 11 D S (mit 20 % Asphaltgranulat (AG)), SMA 16 B S (mit 30 % AG) und AC 32 T S (mit 60 % AG). Für jede Asphaltmischgutsorte wurden drei Varianten hergestellt: Neben der Referenzvariante zwei temperaturabgesenkte Varianten, wobei als oberflächenaktive Zusätze jeweils Produkte unterschiedlicher Hersteller eingesetzt wurden. Die temperaturabsenkende Wirkung wurde mit allen Zusätzen/Verfahren und an allen Asphaltmischgutsorten nachgewiesen und funktional beschrieben. Die Überprüfung der Streumaße für die Raumdichten der Marshall-Probekörper zeigte, dass keine übermäßigen Streuungen aufgrund der Zusätze/Verfahren auftraten. Auch erwiesen sich die temperaturabsenkenden Zusätze/Verfahren als unproblematisch bezüglich des Verformungswiderstands. Insgesamt kann mit dem hier vorgestellten und überprüften einheitlichen Vorgehen zur Herstellung von Probekörpern im Labor für unterschiedlichste TA-Technologien ihr Potenzial beschrieben werden, ohne signifikante negative Auswirkungen bezüglich der Performance oder der Reproduzierbarkeit erwarten zu müssen.

Veröffentlichung