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Auswirkungen des Einsatzes von Lang-Lkw vom Typ 1
18.027
IDN 0
Forschungsstelle SSP Consult, Beratende Ingenieure, Köln
BUNG Ingenieure AG, Heidelberg
Innovationsgesellschaft Technische Universität Braunschweig mbH
Uhlig & Wehling GbR, Beratende Ingenieure, Mittweida
Prognos AG, Düsseldorf
Bearbeiter Hoffmann, S.
Kienzler, H.P.
Mayer, G.
Burg, R.
Brennberger, S.
Uhlig, W.
Gebhardt, K.
Schrempp, S.
Würth, V.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Juni 2022

Ziel der Untersuchung war es, das Marktpotenzial für Lang-Lkw Typ 1 einzuschätzen. Die Methodik und Vorgehensweise baut auf den Feldversuch von 2012-2016 auf, in dem vor allem Kenntnisse über den Einsatz von Lang-Lkw Typen 2-5 gewonnen wurden. Auf dieser Basis konnten Erkenntnisse bezüglich Verkehrsnachfragewirkung, Befahrbarkeit von Straßenverkehrsanlagen, Straßenbeanspruchung und Tunnelsicherheit gewonnen werden. Das methodische Vorgehen dazu sieht vor, dass aufbauend auf einer Problemeinordnung der hier relevanten Themen und Ergebnisse, sowie, basierend auf den thematischen und inhaltlichen Anknüpfungen an die bisherigen Untersuchungen zum Lang-Lkw, in einem anschließenden Schritt hauptsächlich die empirischen Grundlagen für eine modellgestützte Beurteilung von Verkehrsnachfragewirkungen der Lang-Lkw Typ 1 generiert wurden. Hier wurden ausgehend von der im damaligen Feldversuch konzipierten Struktur und Vorgehensweise alle für die Gesamtuntersuchung relevanten Informationen zu Unternehmens-, Fahrzeug- und Transportstruktur erhoben. Diese empirischen Erkenntnisse dienen als Grundlage für die Marktpotenzialermittlung und Modellierung der Verkehrsnachfrage einzelner Szenarien bezüglich potenzieller Auswirkungen auf induzierten Verkehr sowie intra- und intermodaler Verlagerungen durch den Einsatz der Lang-Lkw vom Typ 1. In den anschließenden technischen Betrachtungen werden auf Basis dieser Modellergebnisse und der damit ermittelten Vorkommenshäufigkeit, Aussagen zu Befahrbarkeit von Straßenverkehrsanlagen, Auswirkungen auf die Straßenbeanspruchung und sicherheitstechnische Ausstattung von Straßentunneln durch Lang-Lkw vom Typ 1 getroffen. Insgesamt lässt sich aus den Ergebnissen ableiten, dass der Einsatz des Lang-Lkw Typ 1 eine positive Verkehrsnachfragewirkung bezüglich einer Reduktion von gefahrenen Lkw-Kilometern und dementsprechend auch eine Reduktion von Klimagasen und Luftschadstoffen mit sich bringt. Dieser positive Effekt wird durch eine mögliche Ausdehnung des Einsatzbereiches auch auf den grenzüberschreitenden Transport deutlich erhöht. Eventuelle Rebound-Effekte sind schwer zu quantifizieren. Es zeigt sich auch, dass intermodale Verlagerungseffekte von der Bahn beziehungsweise vom Binnenschiff aufgrund der empirisch beobachteten Güter- und Logistikstrukturen sehr gering sind. Es wird aber auch deutlich, dass der Lang-Lkw Typ 1 nur eine mögliche Teillösung zur Eindämmung des Güterverkehrswachstums und den damit einhergehenden Umweltwirkungen darstellt. Nichtsdestotrotz ist der Einsatz aus betriebswirtschaftlicher und verkehrsnachfrageseitiger Sicht in bestimmten Bereichen und Einsatzfeldern sinnvoll. Es hat sich auch gezeigt, dass die Auswirkungen bezüglich der Befahrbarkeit von Straßenverkehrsanlagen, der Straßenbeanspruchung sowie der sicherheitstechnischen Ausstattung von Straßentunneln beherrschbar sind und dem regelhaften Einsatz nicht entgegenstehen. Die gewonnenen Ergebnisse zum Typ 1 reihen sich somit in die während des Feldversuchs 2012-2016 für die Typen 2-5 erlangten Erkenntnisse ein.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen, Teil: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 114, 2023