Zurück Vor
0601 258
Konzept zu statistisch repräsentativen Verkehrsbeobachtungen
82.735
IDN 0
Forschungsstelle Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH (FKA), Aachen
Bearbeiter Zlocki, A.
Hosten, P.
Tenbrock, A.
Bock, J.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Oktober 2022

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Konzepts, das eine statistisch repräsentative Erhebung von Verkehrsszenarien in verschiedenen Verkehrsräumen erlaubt. Die dadurch zu gewinnende Datengrundlage soll der Bewertung von automatisierten Kraftfahrzeugsteuerungen dienen. Ausgangspunkt und Orientierung für das methodische Vorgehen ist in dem Forschungsvorhaben das methodische Rahmenkonzept für Verhaltensbeobachtung im fließenden Verkehr. Durch Adaptation und Anwendung der Entwicklungsschritte des Rahmenkonzepts konnte ein Erfahrungswissen gewonnen werden, auf dessen Grundlage ein Konzept für einen Stichprobenplan erstellt worden ist. Dem Rahmenkonzept folgend wurde zunächst der Untersuchungsgegenstand abgegrenzt. Nach Vorstellung verschiedener Szenarienkonzepte und ihrer Beschreibungsgrößen erfolgte die Beschreibung eines allgemeinen Modells der Grundgesamtheit. Dieses Modell berücksichtigt die Abhängigkeit der Grundgesamtheit von Kontextfaktoren als Einflussgrößen auf den Verkehr. Darüber hinaus sieht das Modell der Grundgesamtheit eine Partitionierung des Untersuchungsgebiets und Untersuchungszeitraums in Untersuchungseinzelelemente vor, in denen die Untersuchungseinheiten – in dem Fall die Szenarien – mittels der verschiedenen Formen der Erhebung beobachtet werden können. Diese Partitionierung hat zum Ziel, den Einfluss der Kontextfaktoren auf die Ausprägung und Häufigkeit der Szenarien innerhalb eines Untersuchungseinzelelements zu minimieren und damit eine Modellierung als von diesen Kontextfaktoren unabhängigen Zufallsprozess zu ermöglichen. Die nächsten beiden Entwicklungsschritte des Rahmenkonzepts betreffen die Auswahl der Beobachtungsorte und -zeiten. Im Rahmen des Vorhabens werden diese beiden Aspekte verallgemeinert bei der Auswahl der Beobachtungseinheiten behandelt. Allgemein kann zwischen stationären Beobachtungseinheiten (zum Beispiel Beobachtung mittels Drohne) und instationären Beobachtungseinheiten (zum Beispiel Beobachtung mittels fahrzeuggebundener Sensorik) unterschieden werden. Im Gegensatz zur stationären Beobachtungseinheit wird bei einer instationären Beobachtungseinheit bedingt durch den bewegten Beobachter zu verschiedenen Zeitpunkten ein anderer Streckenabschnitt des Untersuchungsgebiets beobachtet. Bei der Auswahl der Beobachtungseinheiten muss demnach bei einer stationären Beobachtungseinheit ein Ort und ein Zeitpunkt der Beobachtung definiert werden, während bei einer instationären Beobachtungseinheit darüber hinaus auch die Bewegung des Beobachters definiert werden muss. Da die Auswahl des Beobachtungsorts bei stationären und instationären Beobachtungseinheiten bei der Stichprobenplanung ein wesentlicher Aspekt ist, wurde ein Schwerpunkt auf die Entwicklung einer Methode zur Zufallsauswahl von Beobachtungsorten gelegt. Ein weiterer Entwicklungsschritt betrifft die Bereitstellung technischer Hilfsmittel und die Beobachterschulung. In dem Zusammenhang wurden verschiedene Formen der Erhebung detailliert betrachtet und gegenübergestellt.

Veröffentlichung